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Griechenland:
Staatspleite
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Informationen (05.03.12 - 27.04.12)
zum Stand der Umschuldung von Staatsanleihen Griechenlands
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27.04.12 |
Griechenland: Tauziehen geht doch noch weiter.
Auf den ersten Blick sieht die neueste Veröffentlichung
des griechischen Finanzministeriums so aus, dass alle Gläubiger
"der Einladung zum Umtausch" gefolgt seien.
Aber eben nur auf den ersten Blick. Denn aus der in der Pressemitteilung
ebenfalls hervorgehenden Einzelaufstellung, bei welchen "Rest-Bonds"
letztendlich die Gläubiger einem Umtausch mehrheitlich
zugestimmt - oder eben nicht zugestimmt haben, lässt sich
dann doch ersehen, dass die Gläubiger der USD-Dollaranleihe
mit der ISIN XS0372384064 es offenbar abgelehnt haben, umzutauschen.
Zumindest ist bei dieser Anleihe, die unter englischem Recht
begeben wurde, keine genügend hohe Zustimmung zur Einwilligung
des Umtausches zustande gekommen.
Durch
Klick auf diese Zeile können Sie die Formulierungen zu Voraussetzungen
lesen, die auf Gläubigerversammlungen dieses Bonds erfüllt
werden müssen, damit deren Beschlüsse dann für
alle Bondgläubiger gelten.
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25.04.12 |
Griechenland - Zwangsumschuldung als Weiterbildung für Anleger.
Diese Überschrift, das gebe ich zu, ist angesichts des Verlustes
von in Griechenland-Anleihen hineinspekuliertes Geld etwas provokativ.
Aber viele Leser dieser Seite wissen, dass es viel zu lernen
gibt, wenn man nicht wieder erneut den falschen Propheten der
Medien und der Internet-Onlineforen auf den Leim gehen will.
Börsianer in Frankfurt und Umgebung sind deshalb gespannt auf
einen Vortrag von Dr. Christian Hofmann am 09. Mai
um 18:00 Uhr im
1. Obergeschloss des Geldmuseum der Deutschen Bundesbank,
Wilhelm-Epstein-Straße 14, 60431 Frankfurt am Main.
Dr. Christian Hofmann wird in seinem Vortrag Hintergrundinformationen
zur »Verwendung von Collective Action Clauses bei der
Restrukturierung von Staatsschulden im Euroraum« geben.
Dr. Hofmann ist Bundesbankdirektor im Zentralbereich Recht der
Deutschen Bundesbank.
Die Veranstaltungen (Vorträge, Diskussionen usw) der Bundesbank
in den Räumen des Geldmuseums sind öffentlich und kostenfrei.
Hingehen lohnt(e) sich immer.
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07.04.12 |
Griechenland verlängert die Verlängerung erneut.
Für Griechenlandanleihen, die unter englischem Recht emittiert
worden, gab es jetzt erneut die Verlängerung der Verlängerung
zum Umtausch in "Neu"-Griechenlandanleihen. Jetzt
soll der "allerletzte" Termin zur Einreichnung der
noch ausstehenden Bonds der 20. April 2012 sein.
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03.04.12 |
Da braut sich etwas zusammen!
Teil 2
"Alt"-Griechenlandanleihen, die unter englischem
Emissionsrecht ausgegeben wurden, könnten den Griechen
schwer im Magen liegen. Warum? Siehe mein Text vom 01.04., etwas
weiter unten auf dieser Seite.
Die Gläubigerabstimmungen für griechische "english
law bonds" sind Ende März über die Bühne
gegangen. Und nur wenige so ausgefallen, wie das griechische
Finanzministerium es gehofft hatte; nämlich mit Zustimmung
zum Schuldenschnitt. Bei vielen Bonds stimmten die Gläubiger
mit den erforderlichen Mehrheiten einer Umschuldung nicht zu.
Mehrere Gläubigerversammlung brachten als Ergebnis, dass
eine weitere Abstimmung erfolgen solle.
Daraus ergibt sich, dass jetzt offenbar die Einreichungsfrist
der "Alt-Bonds" zwecks Umtausch in "Neu-Bonds"
nochmals verlängert wird: mindestens bis zum 18. April.
An diesem Tag kommen die Gläubiger der Anleihe XS0372384064
nochmals zu einer erneuten Abstimmung zusammen.
Eine offizielle Bestätigung der dazu passenden dpa-afx-Meldung,
dass der allerletzte Einreichungstag für "english-law-bonds"
der 18. April sei, wurde auf der Internetseite der griechischen
Schulden-Finanzagentur PDMA aber heute noch nicht gemeldet.
Erfahren
Sie durch Klick auf diese Zeile, bei welchen Bonds die Gläubigerversammlungen
ablehnten, zustimmten oder sich vertagten.
Erfahren
Sie durch Klick auf diese Zeile, wie ein Protokoll über
das Ergebnis (Vertagung) der Abstimmung bei der Griechen-Anleihe
XS0372384064 aussieht.
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02.04.12 |
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01.04.12 |
Da braut sich etwas zusammen!
Teil 1
Die Gläubiger der 2,125 % Schweizer Franken Staatsanleihe
Griechenlands mit Fälligkeit 5. Juli 2013 (ISIN CH0021839524)
hatten sich am 27. März in London getroffen. Sie hätten
auf Grund der Emissionsbedingungen ihrer Anleihe mit einer Mehrheit
von 66 Prozent beschließen können, dass auch diese
Anleihe dann "freiwillig" in die Umschuldung einbezogen
worden wäre.
Die erforderliche Zustimmung von 66 Prozent kam nicht zustande.
Griechenland steht jetzt vor einigen Problemen. Eine Ablehnung
der Gläubiger dieser o.a. Anleihe könnte bedeuten,
das Griechenland letztendlich und klammheimlich Anleihen, deren
Gläubiger auf Grund des in den Emissionsbedingungen anzuwendenden
"english law" eine Umschuldung nicht zustimmen, voll
bezahlen muss.
Oder Griechenland "hungert" diese widerspenstigen
Gläubiger aus und lässt es einfach darauf ankommen,
in "Default" zu sein.
Eine Nagelprobe wird sich am 15. Mai 2012 ergeben. Dann
ist eine Floating-Rate-Note Griechenlands über 450 Millionen
Euro zur Rückzahlung fällig (ISIN XS0147393861) Allerdings
hat Griechenland bei dieser Anleihe eine sog. Gnadenfrist ("grace
period") zur aufgeschobenen letztendlichen Zahlung bis
zum 15. Juni 2012.
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23.03.12
23:20 |
Griechenland verlängert Erklärungsfrist für Bonds, die
unter englischem Emissionsrecht emittiert wurden.
Es ist irgendetwas im Busche. Buchstäblich in letzter Minute
verlängerte das griechische Finanzministerium die ursprünglich
bis heute Abend gesetzte Frist zum Umtausch von Bonds, die unter
englischem Recht ausgegeben wurden.
Die neue Einreichungsfrist ist jetzt der 4. April. Ein
Grund für die neue Frist wurde nicht gegeben. Allerdings ist
in der Erklärung ein (nochmaliger) klarer Hinweis gegeben, dass
Griechenland eine andere Umschuldung als die bisherige nicht
durchführen will.
Es scheint sich das Gerücht zu bestätigen, dass bei mehreren
"english-law-greek-bonds" keine Mehrheit zur Zustimmung der
Anwendung von CAC-Klauseln zustande kommt. Und damit auch keine
Zustimmung zum gewünschten Schuldenerlass. Damit gerät Griechenland
in eine neue juristische Zwickmühle.
Die griechische Regierung muss nun entscheiden, ob es die widerspenstigen
Gläubiger voll und fristgerecht ausbezahlt - oder nicht. Wenn
nicht, dann wäre der Staatsbankrott eingetreten. Und die soeben
ausgegebenen "Neu"-Griechenlandanleihen würden voll in die dann
komplette Staatspleite einbezogen.
Da das Volumen der unter englischem Recht ausgegebenen Anleihen
nur (umgerechnet) rund 5 Milliarden Euro ausmacht, schätzten
Personen, die mit dem Schuldenschnitt vertraut sind, vor ein
paar Tagen, dass Griechenland diese Bonds voll zurückzahlen
würde. Die Nachfrist wollen die Griechen jetzt nutzen, um mit
ihren Rechtsberatern einen Weg zu finden, auch bei den "english-law-bonds"
das Recht so zu beugen, dass auch diese nicht voll zu bezahlen
sind.
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23.03.12 |
»Hellas-Default noch nicht vom Tisch«
So überschreibt die kenntnisreiche Börsen-Zeitung
heute einen Artikel, der beschreibt, ob und unter welchen Umständen
ein neuerlicher Schuldenschnitt Griechenlands möglich oder
unmöglich erscheint.
Nach Informationen der Börsen-Zeitung scheint es mehrere
Griechenbonds unter englischem Recht zu geben, bei denen Hedgefonds
tatsächlich die Anwendung von CAC-Klauseln verhindern können.
Möglich wird dies, da einige Bonds Griechenland ein sehr
kleines Emissionsvolumen hatten und bereits relativ geringe
Engagements in diesen den "holdouts" ein großes
Stimmgewicht bei erforderlichen Abstimmung über CAC-Anwendung
bringen.
Fristablauf für unter englischem Recht begebene Anleihen,
sich zur Zustimmung oder Ablehnung der Umschuldung zu erklären,
ist heute.
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23.03.12 |
Die Schweizer Bank UBS rät weiterhin, die neuen Griechenland-Anleihen
zu verkaufen.
Sie geht davon aus, dass ein späterer erneuter Schuldenschnitt
("Haircut") erfolgen wird.
Hier der Originalton der UBS:
» Recommendation
to sell the new Greek bonds The Greek debt, even after PSI has
become viable, so it will be probably even bigger haircut on
the way.The UBS believes that the formal sector, the IMF and
the eurozone countries will be pressured to participate in a
further restructuring of the Greek debt, which will be implemented
in the coming years. Therefore, even the new Greek bonds will
undergo a "haircut", except that the rate is too small in the
early years (2% by 2015). Since it is difficult to estimate
at this time the discount rate, nor to rule out a possible way
out of the euro by Greece, the establishment of the Greek bonds
is that of "sell", even for new versions to come.«
Leider ist es noch immer nicht möglich,
zu erkennen, ob die Kursgestaltung bei den griechischen "Neu"-Bonds
fair oder korrekt ist.
Dazu wäre ein flotter Handel an die Athener
Börse erforderlich. Dort ist aber noch immer kein Handel
griechischer neuer Staatsanleihen erfolgt.
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19.03.12 |
Der griechische Schwanz wedelt weiter mit dem Hund.
Der seitens der griechischen Regierung im Zusammenspiel mit
den Finanzministern und Regierungschefs von Euroländern
und dem Internationalen Währungsfonds erzwungene Schuldenerlass
durch Griechenlands Privatgläubiger wird nicht zum Blitzstart
zur staatlichen Gesundung des Landes.
Bereits die Eurozahlungen aus dem sog. 1. Hilfs-paket haben
nicht das gebracht, was die Politiker versprochen hatten. Der
Personalabbau bei Staats-bediensteten wurde z.B. nur äußerst
zögerlich durchgeführt. Andere Restrukturierungsversprechen
gar nicht. Eine Belebung der Exporte hat sich ebenfalls als
Luftnummer herausgestellt. Die Bevölkerung ist nicht in
einer Aufbruchstimmung.
Der jetzige Schuldenschnitt führt auch statistisch nur
unter Annahme äußerst optimistischer Annahmen zu
einer Tragfähigkeit der verbleibenden Staatsschuld. Volkswirter
der Commerzbank und der Deutsche Bank sind überzeugt, dass
Griechenland "die Kurve nicht kriegt".
Skepsis ist immer noch angebracht, ob der politische Wille
weiter anhält, der Bevölkerung weitere "Grausamkeiten"
zuzumuten. Ein politischer Lackmustest wird nach den kommenden
Parlamentswahlen erkennen lassen, ob die neue Regierung zu den
Vereinbarungen mit der Troika steht. Sollte dies nicht der Fall
sein, dann ist zuerst mit einer beschwichtigenden Reaktion der
Euroland-Politiker zu rechnen. Letztendlich wird die Troika
aber mit einem maximalen »moral-hazard«-Risiko konfrontiert
werden, wenn die griechische Regierung ihre Haushalt nicht vereinbarungsgemäß
gestalten will; sondern stattdessen versucht, einen plötzlichen
Stopp der Troika-Hilfszahlungen zu umgehen, schrieben die Volkswirte
der Deutschen Bank am 1. März.
Der Internationale Währungsfonds hat ebenfalls ein pessimistisches
Szenario beschrieben. Im Fall, dass das künftige Wirtschaftswachstum
schwach ausfällt und die Privatisierungserlöse sich
nicht wie versprochen entwickeln, würde im Jahr 2020 die
griechische Schuldenquote eher bei 160 Prozent als bei den erhofften
120 Prozent liegen.
Die Volkswirte der Commerzbank wurden am noch deutlicher: der
Höhepunkt der Staatsschulden Griechenlands im Verhältnis
zum Bruttoinlandprodukt (BIP) ist nach deren Berechnung Anfang
2016 zu erwarten.
Und die Volkswirte der Commerzbank weiter:
Ein zweiter Schuldenschnitt Griechenlands ist nicht auszuschließen.
Die vollständigen Analysen der Deutschen Bank sowie der
Commerzbank sind im
pdf-Dateiformat durch Klick auf diese Zeilen erhältlich:
Deutsche
Bank: Euroraum - wie geht es weiter?
Commerzbank:
Economics aktuell - Griechenland
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18.03.12 |
Es wird noch einmal interessant.
Morgen, Montag 19. März gegen Mittag beginnt die Aufrechnung
von Ansprüchen und Verpflichtungen aus den Credit Default
Swaps ("CDS") auf "Alt"-Anleihen Griechenlands.
Unter der Federführung der CDS-Händlervereinigung
ISDA werden die Kreditausfall-prämien ermittelt.
Durch
Klick auf diese Zeile können Sie ersehen, welche Kreditinstitute
in den Ausgleich einbezogen sind.
Das Ergebnis der Aufrechnung wird am Montag um etwa 15 Uhr
feststehen und auf der Internetseite http://www.creditfixings.com
bekannt gemacht.
Auf den Wert der "Neu"-Griechenlandanleihen hat die
CDS-Kreditausfallrate keinen Bezug und ich glaube nicht, dass
daraus etwas bezüglich der Kurse der "Neu"-Bonds
abgeleitet werden kann.
Auf der Seite http://www.derstandard.at
können Sie den Ablauf der morgigen CDS-Auktion sehr detailliert
nachlesen.
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15.03.12 |
Fürchterlich
enttäuscht.
In den einschlägigen Foren äußern viele Griechenland-Kleingläubiger
ihre Enttäuschung über den Misserfolg, den sie mit dem
Erwerb griechischer Staatsanleihen haben.
Die Enttäuschung ist dann doppelt so groß, wenn
sich die Anleger auf den Rat sogenannte Börsengurus verließen
- und selbst eine Gewinn/Risiko-Abschätzung auf Grund besserer
Informationsquellen nicht vornahmen.
Schauen
Sie selbst, wie mein Kommentar zur Empfehlung im focus-money,
Ausgabe 51/2011, lautete. In dieser Ausgabe riet Dr. Hendrik
Leber von der Fondsgesellschaft ACATIS zum Kauf von griechischen
Anleihen.
Insight-Informationen und meine Kommentare zu vielen Themen
rund-um-Kapitalanlagen erhalten Sie ab jetzt wieder laufend
auf der Seite
http://www.boersenseminar.info/insight.html
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15.03.12 |
Griechenland bleibt für Gläubiger vorerst weiter unberechenbar.
Bis zum Ausgang der kommenden Parlamentswahl bleibt Griechenland
auch politisch ein unsicheres Land.
Was passiert, wenn die dann neue Parlamentsmehrheit die von
der jetzigen Regierung verordneten "Sparmaßnahmen" ablehnt?
Was passiert, wenn dann die Vereinbarung mit EU, IWF und EZB
("Troika") aufgekündigt wird?
Das würde zu einem gewaltigen Streit führen. Es kann dann
nicht ausgeschlossen werden, dass eine linke Regierung Zahlungen
auf von der EU gegebene Kredite einstellt.
Diese Fragen und denkbare Auswirkungen müssen sich "Neu"-Griechenland-Anleihegläubiger
stellen. Mehr dazu Anfang der kommenden Woche in meiner neuen
Analyse über die Zukunftsfähigkeit Griechenlands.
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14.03.12
Update
mit
Analyse
zur
Kurs-
findung
am
Ende
dieses
Textes...
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Schockstarre
Die Kursfindung für die neuen griechischen Anleihen ist schwierig.
Allgemein orientieren sich Kursmakler (und klugerweise auch
Anleger) an den Kursen, die in der "Heimatbörse" für Staatsanleihen
zustande kommen. Im Falle Griechenlands also an Kursen für deren
neue Anleihen in der Börse Athen. Dort fand aber bisher kein
Handel in den eigenen neuen Staatsanleihen statt.
Daher warne ich nochmals vor voreiligem Handel. Kurse im Freiverkehr
der deutschen Börsen entsprechen mit großer Wahrscheinlichkeit
lediglich den Gefühlen der Kursmakler. Diese "stellen" Kurse
im Grundsatz zwar nach Angebot und Nachfrage, aber wer bietet
schon neue Griechenanleihen an?
In der quicken Stuttgarter Börse ist die Kursgestaltung in
der 10jährigen Neu-Griechenlandanleihe so, dass diese in etwa
eine Rendite von 16 Prozent "einpreist". Das unterstellt, dass
es in 10 Jahren den Griechen gelingen wird, die Anleihe Serie
1 zu 100 Prozent zurück zu zahlen. Bis dahin gibt es den mikrigen
laufenden Zins von 2 Prozent.
Durch die Niedrigzins-Konstruktion der "Neu"-Griechenlandanleihen
ist es daher eher sinnvoll sich vom Wort Rendite zu lösen.
Dieser Begriff führt in die Irre, da lediglich am Tag
der Vielleicht-Rückzahlung der Betrag fliesst, der in eine jetzige
Renditeberechnung einbezogen wird.
Sinnvoller erscheint mir die Überlegung zu sein, welche
"laufende Verzinsung" ein "Neu"-Griechenbond bringt? Nämlich
2 % p.a. bezogen auf einen Kaufpreis von derzeit 29,35 %. Also
bei einem Kauf von nominal 10.000,- ergibt sich ein Zins von
200,--. Bezogen auf den Kaufpreis von 2.935,-- also ein Zinsertrag
von 6,81 % p.a.
Die bonitätsmäßig bessere 10jährige Portugal-Anleihe per 25.10.23
zahlt dagegen einen laufenden Zins von 9,5 % p.a. bei einer
Rendite von "nur" 13,1 Prozent.
Die
Analysten der Bank of America Merrill Lynch hatten sich bereits
am 09. März Gedanken zur Preisfindung für die neuen
Griechenland-Anleihen gemacht. Lesen Sie durch Klick auf diese
Zeilen, was die BoA ML Analysten damals als mögliche Preise
ansahen...
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13.03.12 |
Der Werbemaschine ist angelaufen.
Griechenland - Umschuldung - Anleihen - Schuldenschnitt = ein
tolles Thema für Rechtsanwälte, die auf der Jagd nach
Mandaten sind.
Und so ist am Wochende die Werbemaschine zur Mandatsgewinnung
mit Hilfe der Medien angelaufen. Verschwiegen wird in der Medien-Berichterstattung
auch dieses Mal erneut, dass die Aussichten per Klage Wertverluste
nach Umschuldung eines pleitegegangenen souveränen Staates
einzuklagen, mit höchsten Kosten und großem emotionalen
Aufwand letztendlich nicht zum Erfolg führen.
Dies zumindest war und ist die Erfahrung der Gläubiger
Argentiniens in den Jahren seit 2002.
Siehe auch Information vom 07.03. weiter unten auf dieser Seite.
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12.03.12
19:10 |
Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre "Mahnungen".
Tatsächlich hatte ich heute kein Update dieser Seite.
Zu den "Alt"-Griechenland-Anleihen gibt es nichts
mehr zu sagen und zu den "Neu"-Griechenland-Anleihen
noch nichts wirklich Substanzielles.
Sind "Neu"-Bonds kaufenswert? Und zu welchem
Kurs? Wann wird Griechenland erneut zahlungsunfähig
sein? Das sind die Fragen, die erarbeitet werden. Benötigt
aber Zeit. Deshalb bitte noch ein wenig Geduld.
Eines lässt sich aber doch schon heute abend sagen: die
Geld-Kurse für die neuen Anleihen Griechenlands scheinen
mir unter erster Abwägung der auch nach dem Schuldenschnitt
grundlegend nicht veränderten Lage Griechenlands kein Schnäppchen
zu sein.
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11.03.12 |
Handel in den neuen griechischen Anleihen
soll am Montag, 12.03.2012, im Freiverkehr
beginnen.
Anfangs wird es mit dem Handel etwas "hakeln"
Hier
die WKN-Liste der neuen Griechenbonds sowie der drei ESFS-Bonds
durch Klick auf diese Zeile.
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11.03.12 |
CDS Zahlungen werden zwei europäische Bad Banks treffen.
Es ist (noch) nicht öffentlich, wer die durch die Pleite Griechenlands
ausgelösten CDS-Versicherungsleistungen zahlen muss und
wer diese einstreicht. Ebenso fehlen konkrete Summen, um die
es geht.
"Im Markt" wird ein Betrag von etwa 3,3 Milliarden Euro herumgereicht,
der dann als eine frühlingshafte Krötenwanderung von CDS-"Schreibern"
an CDS-Käufern geht.
Mit dabei als Zahler ist sicher die KA Finanz Österreich.
Diese im Staatsbesitz befindliche sog. Bad Bank wird auf ein
Portfolio von "CDS und CDS-ähnlichen Kontrakten" nach Angabe
der immer bestens informierten Börsen-Zeitung etwa 424 Millionen
der o.a. 3,3 Milliarden zahlen.
Mit dabei dürfte als Zahler auch die deutsche Bad Bank FMS
Wertmanagement sein. Auch diese hält offenbar einiges an
"Derivatepositionen". Auch hier weiß die Börsen-Zeitung, dass
die Höhe dieser Derivatepositionen etwa 1,55 Milliarden
ausmacht.
Da die erneuten und erhöhten Abschreibungen der Bad Bank FMS
in der Pressekonferenz zum Schuldenerlass Griechenlands gemacht
wurden, gehe ich davon aus, dass mit der Bezeichnung Derivatepositionen
CDS-Verträge auf griechische Staatsanleihen gemeint waren. Also
die Bad Bank FMS zahlt.
Zahler werden auch die Investmentbanken Goldman Sachs,
J.P. Morgan und die Citigroup sein. Diese drei hatten ihren
CDS-Gesamtbestand, den sie nur in einer Summe für alle PIIGS-Staaten
(Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) angaben,
früher einmal mit 24 Milliarden Dollar beziffert. Wieviel
davon auf fällige Griechenland-CDS entfällt ist nicht bekannt.
Sollte es bei den immer wieder genannten Netto-CDS-Zahlungen
von etwa 3,3 Milliarden Euro bleiben, dann wird das keinen CDS-Schreiber
umhauen.
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10.03.12 |
Ausgelöste CDS-Schadenersatzbeträge auf Griechenanleihen
werden zu keinen Kapriolen auf den Finanzmärkten führen.
Mehr dazu und welche CDS-Versicherer ist trifft und warum keine
Turbulenzen deswegen zu erwarten sind, hier am Sonntag, 11.03.
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09.03.12
08:30 |
Griechenland wird auch vollständige Umschuldung durchdrücken.
85,8 % aller "Alt"-Griechenland-Anleihe-Gläubiger
haben (dem Nennwert nach) ihre Anleihen bisher zum Tausch in
"Neu"-Anleihen angemeldet.
Es ist damit recht sicher, dass Griechenland jetzt die rückwirkend
eingeführte CAC-Klausel nutzt, um die restlichen "Alt"-Anleihen
ebenfalls in den Tausch einzuziehen.
Eine letzte Klärung wird über's Wochenende in den
Konsultationen mit der berühmten "Troika" stattfinden.
Die Börsen in Deutschland wollen den Handel in Griechenland
heute weiterhin aussetzen. Am Montag (12.03.12) wird in
einer Telefonkonferenz zwischen den Börsen Hamburg, Hannover,
usw, entschieden, ob der Handel dann wieder aufgenommen wird.
Denn die Grundlage ("Usance") einer Handels-aussetzung
dürfte "dünner" werden. Bewährte Usance
war es bisher, den Handel nur solange auszusetzen, bis alle
Handelsteilnehmer einen Gleichstand-der-Kenntnis einer ungewöhnlichen
Situation hätten. Und dieser Gleichstand-der-Kenntnis dürfte
in puncto des Schuldenschnitts Griechenland spätestens
über's Wochenende erreicht sein.
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08.03.12
08:00 |
Spiel mit Zahlen
Journalisten, Redakteure üblicher Allgemein-Medien können
nicht gut mit Zahlen umgehen. Milliarde, Million, Billiarde,
Billion - da geht schon 'mal was durcheinander. Die englisch-amerikanische
>Billion< (was im Wertverständnis in Deutschland
eine Milliarde ist) wird dann schnell auch hier bei uns zur
Billion, was aber eintausend mal mehr ist.
Ein Durcheinander herrschte auch gestern bei der Berechnung,
wieviele Milliarden Nennwert seitens der Großgläubiger
Griechenlands bereits zum >Haircut< angemeldet wurden?
Dies sind die Beträge, die sich sicher dem nominellen
Schuldenschnitt unterwerfen werden:
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Bestände
der drei griechischen Großbanken = 25 Milliarden* |
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Bestände
der griechischen staatl. SozialVers = 15 Milliarden* |
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Bestände
der internationalen Großbanken
Europa's sowie der Versicherungen =
65 Milliarden |
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Bestände
der mittelgroßen Banken Deutschl = 2
Milliarden |
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Mit diesen
107 Milliarden Nennwert ist ein über 50%iger Erfolg praktisch
von vornherein garantiert gewesen. |
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*meine Schätzungen
auf Grund guter Quellen
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Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte gestern gegen Abend
zum Stand des Umtausches dieses gemeldet: " ...that
brings the total so far to at least 120 billion euros ($157
billion), based on data compiled by Bloomberg from company reports
and government statements. The goal is to reduce the 206 billion
euros of privately held Greek debt by 53.5 per cent..."
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07.03.12 |
Der >Anlegeranwalt< - ein neues Anlegerrisiko.
Diese Überschrift ist die Abwandlung der Überschrift
eines Aufsatzes von Dr. Stefan Rützel, der im Dezember
2001 in der Fachzeitschrift die bank schrieb: Der >Anlegeranwalt<
- ein neues Bankenrisiko?<.
Damals bereits wies er auf bemerkenswerte Marketingmethoden
einiger Rechtsanwälte hin, Mandate vermeintlich geschädigter
Anleger zu erhalten: Auftritte auf Anlegermessen, enge Kontakte
zu sog. Anlegermagazinen, Homepages im Internet mit Hinweisen
auf spektakuläre Rechtsfälle und (behaupteten) eigenen
Erfolgen.
Ähnliches ist in der nächsten Zeit zu erwarten, wenn
marketingstarke Rechtsanwälte Griechenland-Gläubigern
Klageerhebungen anbieten. Getreu dem Motto Mandat-ist-Mandat
sind nach deutschem Recht bereits Honorare schon nach einem
Beratungsgespräch oder dem Aufsetzen eines ersten "Schriftsatzes"
fällig. Bereits damit lässt sich gutes Geld verdienen.
»Gerade für
die geschäftstüchtigeren unter den >Anlegeranwälten<
spielt die Profitabilität der Mandate eine entscheidende
Rolle«, so Dr. Stefan Rützel, der zum Zeitpunkt
der Veröffentlichung seines Aufsatzes Rechtsanwalt in der
Kanzlei Freshfields Bruchhaus Derringer war.
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07.03.12 |
Timing ist eine Kunst. Timing ist alles...
Das griechische Finanzministerium hat gestern "punktgenau"
nochmals klar gemacht, dass das auf dem Tisch liegende Umschuldungsangebot
für alle Bondholder verbindlich wird, wenn genügend Zustimmung
erreicht wird. Dann erhalten alle Betroffenen die bekannten
verschiedenen "Neu"-Staatsanleihen sowie die beiden ESFS-Wertpapiere
und den Besserungsschein.
Das griechische Finanzministerium hat gestern aber auch klar
gemacht, dass es nicht daran denkt, dass es für den Fall der
un-genügenden Zustimmung später ein gleichartiges Umschuldungsangebot
geben würde.
In einem anderen Umschuldungsangebot würde nicht mit Hilfe
von öffentlichen Steuergeldern aus den EURO-Staaten "gepampert"
würde. Es würde in diesem neuen Schuldenschnitt keine ESFS-Wertpapiere
und auch keinen Besserungsschein geben.
Die gestrige Verlautbarung des griechischen Finanzministerium
deutet klar darauf hin, dass die CAC-Klausel sogleich nach
der (inzwischen für Bonds unter englischem Recht) um ein paar
Tage ausgedehnten "Andienungsfrist" am 11. April) in Kraft
tritt.
Das Athener Finanzministerium macht auch klar, dass es den
Plan B bereits erarbeiten ließ; nämlich den "Default" aller
ihrer Staatsanleihen zu realisieren.
Der oben erwähnte verschobenen Anmeldeschluss für Umtausch
von Griechenbonds, die unter dem international üblichen englischen
Schuldrecht emittiert wurden, könnte auch die Gesamtabwicklung
des Einziehens der "Alt"-Anleihen und die Ausgabe der "Neu"-Anleihen
bis zur Mitte April bedeuten. Wobei die Betonung auf KÖNNTE
liegt.
Auf diese Verzögerung sollten Privatgläubiger sich
jetzt einstellen.
Dieser obige Text ist meine sinngemäße Übersetzung
bzw. Übertragung der Presseveröffentlichung des griechischen
Finanzministerium.
Bitte klicken Sie diese Zeile an, um den Originaltext anzusehen.
Und ziehen Sie bitte erst danach Ihre Schlüssel.
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07.03.12 |
Horrormeldung - ist ein alter Hut.
Die gestern öffentlich bekannt gewordene Studie des Welt-Bankenverbandes
(IIF) über den volkswirtschaftlichen Schaden, den eine "nicht-freiwillige"
Umschuldung griechischer Staatsanleihen auslösen würde, datiert
vom 18. Februar.
Die Studie und die darin "berechneten" Beträge können Außenstehende
nicht prüfen; maximal gedanklich nachvollziehen. Ziel der
Studie war es zweifellos, die Finanzminister der EURO-Staaten
weiter unter Feuer zu halten, am 20. Februar das sog. Zweite
Hilfspaket zu packen und nach dem jetzt in ein paar Tagen vollzogenen
Schuldenschnitt dann abzusenden - damit die realwirtschaftlichen
Geschäfte in Griechenland nicht gänzlich zum Stillstand kommen.
Denn das wäre für die im IIF organisierten Kreditinstitute ein
noch schlechteres Ereignis, als jetzt auf rund 80 Prozent ihrer
Kreditansprüche zu verzichten.
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06.03.12 |
Widersprüchliches - ohne weiß die linke Hand
nicht was die rechte tut?
Die Deutsche Schutzvereinigung verwirrt. In deren fester regelmäßiger
Rubrik im focos-money ließ sich am 29. Februar 2012 klar
und deutlich lesen: >Die
DSW empfiehlt im Zweifel, das Angebot anzunehmen. Es bestehe
durchaus ein reales Risiko, dass alte Anleihen nicht mehr bedient
würden...<
Im heute erschienenen DSW-Newsletter heisst es nun:
>Wir raten daher
insbesondere Investoren, deren Papiere kurze Restlaufzeiten
haben, das Angebot nicht anzunehmen... Das Risiko ist dabei
überschaubar. Sollte die Zustimmungsquote zwischen 75 und 90
Prozent des ausstehenden Nominalkapitals liegen, wird es aller
Voraussicht nach zu einem Zwangsumtausch kommen. Anleger, die
sich gegen den Umtausch entschieden haben, werden also behandelt
als hätten sie zugestimmt und verlieren somit nichts... >Sollte
die Quote über 90 Prozent liegen, wird der Umtausch freiwillig
durchgeführt. Im Ergebnis dürfte das bedeuten, dass sich an
der Endfälligkeit der Anleihen derjenigen Investoren, die sich
gegen das Angebot entschieden haben, nichts ändert. Bei den
2012 fälligen Anleihen besteht dann durchaus die Chance einer
Rückzahlung zum Nennwert<, so Marc Tüngler von der
DSW .
Eine Annahme des Angebotes sollten aus Sicht der DSW nur Anleger
in Betracht ziehen, die aus Sicherheitsgründen eine Risikoreduktion
wünschen und Anleihen im Depot haben, die längere Laufzeiten
aufweisen.
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05.03.12 |
Irrtum in einer wesentlichen Information
In der Übersicht über die nach dem Umtausch gelieferten
"Neu"-Griechenland-Anleihen sowie der beiden ESFS-Bonds
("Barkomponente") ist mir ein wirklich blöder Fehler
unterlaufen.
Deshalb
bitte unbedingt die berichtigte Fassung meiner Information ansehen.
Richtig ist es, dass es pro 10.000,- zum Umtausch eingereichter
Bonds auch zwei ESFS-Anleihen à jeweils 750,-- Nennwert
gibt. Ich hatte geschrieben: 75,--.
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05.03.12 |
Terminsache
Ihr Kreditinstitut, bei dem Sie Ihre Griecheland-Bonds im Depot
verbucht haben, benötigt Ihre Entscheidung.
Wenn Sie Ihre "Alt"-Griechenlandanleihe(n)
in die kommenden "Neu"-Anleihen tauschen wollen,
dann wird es Zeit, Ihrem Kreditinstitut einen entsprechende
Auftrag zum Tausch zu erteilen.
Letzte Weisungstermine sind bei
.comdirect: 06.03. bei .comdirect eintreffend
S-broker: 06.03. spätestens bis
12:00 Uhr
Cortal Consors: 07.03. spätestens bis 10:00 Uhr
ING DiBa: 07.03.
spätestens bis 14:00 Uhr
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05.03.12 |
Kein Schutz durch Schutzvereinigungen.
Die beiden wesentlichen deutschen Schutzvereinigungen für Börsianer
sind die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ("DSW")
und die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger ("SdK").
Beide haben das Thema Griechenland Schuldenschnitt viel zu
spät entdeckt.
Die SdK lehnt eine Beteiligung privater Investoren "auf
das Schärfste" ab.
Die DSW empfiehlt im Zweifel, das Angebot anzunehmen.
Nach Meinung der DSW besteht durchaus das reale Risiko, dass
alte Anleihen "nicht mehr bedient werden". Einen realen Schutz
vor "Schlechtbehandlung seitens Griechenlands" können beide
Vereinigungen nicht bewirken. Zwar ist die SdK und deren Vorstandsmitglieder
nach eigenen Angaben Gläubiger Griechenlands, aber auch deren
Weigerung zum Umtausch ihrer Griechenland-Anleihen ändert den
Lauf der Dinge nicht. Die DSW hat keine Information veröffentlicht,
ob sie oder deren Vorstandsmitglieder selbst Anleihen Griechenlands
halten. Insofern dürfte die griechische Seite sogar am Vertretungsrecht
ihnen gegenüber zweifeln. Denn der Fall Argentiniens zeigt es
schon ganz klar. Mit einem zahlungsunfähigen Staat können nur
Gläubiger verhandeln. Auch die SdK wird das nur für den von
ihr und ihren Vorstandsmitgliedern gehaltenen Beträgen können.
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05.03.12 |
In den Briefen der Depotbanken
wurden Griechenland-Gläubiger gebeten, sich für eine von mehreren
Teilnahme/Nicht-Teilnahmeoptionen beim Schuldenschnitt zu entscheiden.
Das führte zu Verwirrung.
Von Privatgläubiger, die sich trotz der späteren Vielfalt
neuer Griechen- und ESFS-Anleihen, zum Tausch entschieden
haben, sollte der Depotbank die Weisung >Tausch
unter Akzeptanz der Zustimmung zur Änderung der Bedingungen
("Consent Solicitation" [als Non-US-Person]<
gegeben werden.
Wer das Bündel von mehr als zwanzig neuen Bonds, jeder
davon mit atomisiertem Nennwert und kaum lesbar kleinem Kurswert,
vermeiden will, hat jetzt noch die Möglichkeit des Verkaufs.
Zumal es auch nicht garantiert ist, dass die aus dem Umtausch
stammenden "Neu"-Griechenland-Anleihen in den hiesigen Börsenhandel
aufgenommen werden. Laut Umtauschangebot ist ein Handel der
"Neu"-Anleihen nur in Athen vorgesehen.
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05.03.12 |
Der Verhandlungsführer des Weltbankenverbandes ("IIF").
Charles Dallara, ist überzeugt, dass genügend hohe Beträge
von Professionellen Gläubigern am "freiwilligen" Schuldenerlass
teilnehmen.
Genügend, bedeutet, dass es etwas mehr als 90 Prozent von 107
Milliarden Nominalbetrag werden.
Für den Fall, das es weniger als 90 Prozent, aber mehr als
75 Prozent werden, dann wird Griechenland die "Öffentlichen"
Gläubiger konsultieren.
Ich gehe davon aus, dass Griechenland in jedem Fall
die nachträglich in Emissionsbedingungen eingefügten CAC-Zwangsumtauschklauseln
scharf schalten wird.
»Selbstverständlich
werden "Individualinvestoren" nach einem anderen Vorgehen fragen.
Aber das macht mir keine Sorgen und ist keine Hürde«,
sagte Dallara der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Aufnahme der CAC-Klauseln und die vermutlich baldige Auslösung
der Kreditausfallversicherungen ("CDS") verliert ihre Schrecken.
Die
Gründe dafür hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln
in einer hellsichtigen Abhandlung dargelegt, die Sie durch Klick
auf diese Zeile ansehen können.
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04.03.12 |
CACs sind die Bazooka Griechenlands.
Zu diesem Schluss kommt ein kenntnisreicher Analyst eines der
"Think Tanks" Deutschlands.
Hier vorab das Fazit seiner neuesten Studie zum Gelingen
des Schuldenschnitts Griechenlands:
»Die Nutzung
von CACs würde die geplante Schuldenentlastung Griechenlands
sichern, die fragwürdige Investitionsstrategie der Fonds nicht
greifen lassen und zudem verhindern, dass die Versicherungsfunktion
der CDS-Kreditversicherungen nachhaltig geschädigt wird. Anders
als befürchtet bleibt dabei die griechische Geldversorgung gesichert
und auch der Finanzmarkt wird durch die geringen CDSVolumina
nicht aus den Fugen geraten.«
Ich beabsichtigte, Ihnen die gesamte Analyse heute (04.03.)
hier zu präsentieren. Das wird sich noch bis morgen früh
verzögern. Ich muss noch etwas mehr recherchieren. Also,
dann bis morgen früh etwa so gegen 10:00 Uhr.
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04.03.12 |
Lustlos und ohne Engagement
informierten die Direkt- und Online-Banken ihre vom Schuldenschnitt
Griechenlands betroffenen Kunden. Die Informationsbriefe waren
in vielen Sätzen unverständlich, überfordernd
und mehr als ärgerlich; nämlich arrogant.
Leser dieser Seite haben mir freundlicherweise die Texte der
ING DiBa, des S-Broker, der .comdirect und von Cortal Consors
übermittelt.
Ich habe mir nur den völlig überflüssigen Teil
der Hinweise angesehen, nach denen ich sicherstellen muss, dass
die Annahme des Umtauschangebots nicht gegen das gültige
Recht irgendeines der aufgeführten Länder verstoße...
Sie
finden meinen Kommentar dazu durch Klick auf diese Zeile in
dem sich dann öffnenden pdf-Dokument.
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