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>Fachbegriffe - wie sie nicht im Lexikon stehen<

Wichtig: rechtzeitig erfahren, wohin der Strom des Geldes fließt. Flow of Funds = Wohin das Anlagegeld fließt

In einer Flow-of-Funds-Analyse werden aus der Entwicklung der internationalen Kapitalströme und Liquiditätsverhältnisse Rückschlüsse auf die Entwicklung der Finanzmärkte gezogen.

Ziel der Flow-of-Funds-Analyse ist es, die hinter Kursentwicklungen stehenden Kapitalströme offen zu legen und mögliche Verschiebungen von Angebot und Nachfrage frühzeitig zu erkennen - und dann daraus eine Prognose abzuleiten.

Zu den Bausteinen dieser Analyse zählen unter anderem die Faktoren
    • Veränderung der sogenannten Rahmenbedingungen
    • gesamtwirtschaftliche und globale Liquidität (Zinshöhe, Notenbankpolitiken)
    • Anlageverhalten nationaler und internationaler Anleger

Aus dem Blickwinkel der Flow-of-Funds-Analyse sind zusätzlich dann noch diese Themen/Fragen und Antworten darauf von Einfluss:
    • wie wirken sich gesetzliche Änderungen auf den Fluss der Anlagegelder aus?
    • wie reagieren Groß-Aktienbesitzer auf ggf. Wegfallen von Steuervergünstigungen bei Verkauf ihrer Aktienbeteiligungen?
    • wie werden die Notenbanken zukünftig Zins(en) und (Geld-)Liquiditäten gestalten?

Ein gutes Beispiel für die Bedeutung der Kapitalströme war der Aufwärtstrend des Tokioter Börsenindex im Jahr 2003. Hier bestimmten die sog. Nettotransaktionen (Kauf/Verkauf) ausländischer Investoren seit Jahren den Trend. 50 % der täglichen Geschäfte in Tokio waren damals auf Aktivitäten dieser Börsianer zurückzuführen; es wurden zwischen Ende April und Ende August 2003 von Ausländern Aktien im Kurswert von 5573 Billionen Yen "netto" gekauft. Japanische Privatanleger verkauften für "netto" 890 Billionen Yen und japanische Pensionskassen stießen sogar Aktien für 2.466 Billionen Yen ab. (Quelle dieser Zahlen: Credit Suisse)

Die Schweizer Großbank UBS hatte sogar ein >Aktienfluss-Barometer< angelegt, um den Flow-of-Funds laufend zu messen. Demnach "hatte die Euphorie nach japanischen Aktien schon seit längerem nachgelassen. Hingegen messen wir einen konstanten Zufluss von Geldern in europäische Aktien", schrieb UBS Anfang Dezember 2004.

Leider hat die UBS dieses Flow-of-Funds-Barometer irgendwann wieder eingestellt. Flow-Daten Sammler ist das in USA ansässige Unternehmen EPFR, die erhobene Daten gegen Gebühr zur Verfügung stellt.

Anfang Februar 2011 war aus deren Daten zu ersehen, dass Großanleger Gelder aus den sog. Emerging Markets zurückziehen - und diese durchweg in US-Werten anlegen. Allein in der Woche zum 2. Februar 2011 waren das
7 Milliarden, die aus China, Brasilien, Indien und einigen weiteren EmMa-Ländern abgezogen wurden.
(Update dieser aus Dezember 2004 stammenden Erstinformation: Februar 2011)