>Fachbegriffe - wie sie nicht
im Lexikon stehen<
Sharpe ratio
Die
Sharpe ratio ist benannt nach ihrem "Erfinder", William F.
Sharpe,
der die Berechnung und Idee seiner Formel erstmals 1964 veröffentlichte.
1990 erhielt Sharpe zusammen mit Harry Markowitz und Mertin Miller den
Nobelpreis für bahnbrechende Theorien auf dem Gebiet der Preisbildung
für Finanzanlagen.
William F. Sharpe selbst definiert seine Formel
als Kennziffer für das Ertrags-/Schwankungsverhältnis einer
gemanagten Fondsanlage.
In der ursprünglichen Form gibt die Sharpe
ratio den Mehr-Ertrag einer risikoreicheren Geldanlage im Vergleich
zur Rendite einer risikolosen Kapitalanlage an.
Und zwar in der Berechnung nach dieser ausserordentlich einfachen
Formel:
Je höher die (positive) Sharpe ratio, desto
besser hat also die risikoreichere Anlageform gearbeitet. Im Umkehrschluss:
eine negative Sharpe ratio bedeutet, dass das Ergebnis des Fonds geringer
war als eine risikolose Geldanlage.
Zu beachten ist, dass die Sharpe ratio aber
erst ab einer längeren Messperiode, nach drei bis vier Jahresabschlüssen,
wirklich aussagekräftig ist. Denn nur dann sind die Jahres-Einzelerfolge
geglättet und damit wird das Fondsmanagement m.E. fairer beurteilt.
Im Zusammenhang mit der neuen Hedgefonds-Mode
ist die Sharpe ratio offenbar wiederentdeckt worden. Denn es gibt
einige Gründe die Sharpe ratio auch zur Managementleistung von
Hedge-Dachfonds heranzuziehen. Erheben diese Hedge-Dachfonds, zumindest
in der Werbung der Verkäufer dieser Fondsart, doch den an Anspruch
eine sog. "Absolut return Anlage" zu sein. Also in jeder
Börsenphase ein positives Ergebnis zu erreichen. Und insofern
ist ein Vergleich dieser Dach-Hedgefonds mit anderen risikolosen Anlagen
angemessen.
In diesem Zusammenhang sind auch die Kennziffern
Alpha
und Beta ebenfalls von Interesse - und von Bedeutung.
(Update Januar 2013)
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