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>Fachbegriffe - wie sie nicht
im Lexikon stehen<
Late trading
Mit
den Ende 2004 zutage gekommenden illegalen Geschäften zwischen
US-Investmentfonds und gerissenen Hedgefonds kommen zwei Begriffe ("Late
trading" und "Market timing") auch in den deutschen Sprachgebrauch,
die bisher gänzlich anders "übersetzt" wurden.
"Late trading" bezeichnete bisher
die Geschäfte, die an Börsen während einer offiziellen"
Späthandelsphase" getätigt werden können. In Deutschland
war die "Late trading period" bis vor kurzem also die Zeit
von 17:30 bis 20:00.
Ab jetzt ist der Begriff "Late trading"
beschreibt dieser Begriff eher dieses:
Zahlreiche US-Aktienfonds rechnen nach jedem Handelstag um 16 Uhr
New Yorker Zeit, unmittelbar nach Börsenschluss, den Preis ihrer
Fondsanteile aus.
Alle Kauf- und Verkaufsaufträge für Fondsanteile, die bis
16 Uhr eingegangen sind, werden zu diesen Werten abgerechnet.
Oft allerdings kommen kursrelevante Nachrichten aber erst nach 16
Uhr über die Ticker; z.B. ein viel besser als erwarteter Quartalsbericht
eines Unternehmens, dessen Aktien in großen Stückzahlen
in dem einen oder anderen Fonds enthalten sind.
In der Regel zeichnet sich dadurch ab, dass die Fondsanteile am kommenden
Tag an Wert gewinnen und der Fondspreis höher als Tags zuvor
sein wird.
In den von den US-Behörden untersuchten Fällen hatten die
dem "Late trading" beschuldigten Fonds einzelnen Investoren
(meist Hedgefonds) erlaubt, nach 16 Uhr -also nach Bekanntwerten von
Nachrichten- noch zum Preis von 16 Uhr sozusagen "rückwirkend"
zu kaufen. Dieses bezeichnet man jetzt als "Late trading"
und ist in den USA seit 1968 illegal.
(Februar 2005)
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