Goodwill ("Der gute Wille") entsteht
bei Unternehmensaufkäufen durch den Buchwert
des gekauften Unternehmens und dem real gezahlten Übernahmepreises.
Die Differenz zwischen diesen beiden Wertansätzen
soll buchhalterische Werte wie Marktposition, Patente, Wachstumspotential
usw abgelten.
In der Haussephase der Jahre 1998 bis 2001 wurden diese "Prämien"
oft viel zu hoch angesetzt.
Nach dem Taumel der hysterischen Zeit kommt in den Jahren danach immer
der Kater. Die "Goodwills" müssen dann realistisch bewertet werden.
Und die Bilanzen sind um die beim Kauf des Unternehmens zuviel gezahlten
Summen zu "bereinigen". Im Jahr 2002 sind allein in den USA rund 750
Milliarden USD an Goodwill-Abschreibungen vorgenommen worden.
Unrühmlicher Führer war dabei AOL Time Warner: 100 Milliarden USD
Goodwill lösten sich hier sozusagen in Luft auf.
Es ist anzunehmen, dass die Bereinigungsaktionen in den Jahren 2002/2003
bei weitem nicht abgeschlossen wurden und dass auch in 2004 weitere
Goodwill-Abschreibungen größeren Ausmaßes veröffentlicht werden.
Goodwill-Abschreibungen lösen aber keine
realen Geldströme aus! Diese sind ja bereits bei Übernahme geflossen.
Aber Goodwill-Abschreibungen verschlechtern die Bilanzstruktur (das
Verhältnis ein Eigenkapital zu Schulden) und erschweren damit die
ggf. erforderliche zukünftige Expansion.
(März 2004)