Die Bestimmung der Geldmenge im >Euroland< ist
die Kernaufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die frühere Geldpolitik der einzelnen nationalen
Notenbanken ist mit der Einführung des Euro erloschen. Um die
Geldpolitik gestalten zu können, entscheidet die EZB, welche
Geldmenge der Euroland-Volkswirtschaft zur Verfügung stehen soll
und wie stark die Geldmenge wachsen (oder ggf. schrumpfen) soll. Damit
beeinflusst sie zu einem großen Teil die Entwicklung des volkswirtschaftlichen
Wachstums im größten Teil Europas.
Voraussetzung zur Bestimmung der Euroland-Geldmenge
war es im Dezember 1998 erst einmal zu einer einheitlichen Definition
der Geldmenge zu kommen.
In die bis dahin geltende französische
Geldmenge M3 wurde z.B. der Betrag aller Geldmarktfondsanteile hineingerechnet;
in Deutschland dagegen nicht. In Deutschland wurden wiederum Termingeldanlagen
mit Laufzeit bis zu 4 Jahren in die Geldmenge hineingenommen; in Frankreich
nur die bis zu 2 Jahren Laufzeit.
Dies ist die Geldmengendefinition der EZB:
Bargeldumlauf
+ Guthaben auf Girokonten
+ Termingelder
+ Spareinlagen (nur die mit Anlagedauer bis zu 3 Monate)
+ Wertpapier-Leihgeschäfte (sog. Repo-Geschäfte)
+ Geldmarktfondsanteile
+ Geldmarktwertpapiere
+ Schuldverschreibungen bis 2 Jahre Laufzeit
= Geldmenge M3 im >Euroland<
Gemäß gängiger Geldtheorie führt
eine Ausweitung der Geldmenge bzw. eine Lockerung der Geldpolitik
zu niedrigeren Zinsen. Niedrige Zinsen bewirken wiederum, dass die
Investitionen zunehmen und die Wirtschaft angekurbelt wird. Dies ist
die berühmte Kausalkette des Wirtschaftstheoretikes J. M. Keynes.
Die Jahreswachstumsraten M3:
2011: 4. Quartal 1,5 %
2012: 1. Quartal 2,2 %
2012: 2. Quartal 2,7 %
2012: 3. Quartal 3,1 %
Die
monatliche Entwicklung der Euroland-Geldmenge M3 ist abrufbar durch
Klick auf diese Zeile.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf
einen sehr aufschlussreichen Aufsatz der Bundesbank hinweisen:
Der
Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisen"
(Update Januar 2013)