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Griechenland:
Staatspleite
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Informationen (05.07.12 bis 16.12.12)
zum Stand der Umschuldung Staatsanleihen Griechenlands
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16.12.12 |
Rückkauf von Staatsschulden:
Griechenland soll einen "Plan B" gehabt haben.
Der Finanzminister Griechenlands, Giannis Stournaras, hätte
von einem "Plan B" gesprochen, falls das Angebot zum
Schuldenrückkauf nicht in ausreichender Höhe angenommen
worden wäre.
Die immer bestens und präzise informierte Börsen-Zeitung
hatte am 7. Dezember 2012 zudem darauf hingewiesen, dass Rechtsexperten
eine Hintertür in den Emissionsbedingungen griechischer
Staatsanleihen entdeckt hätte, die es »Athen
erlauben könnte, private Anleger zu Verlusten zu zwingen
und trotzdem den Schuldendienst gegenüber den öffentlichen
Gläubigern aufrecht-zuerhalten«.
Damit
könnte der "Plan B" gemeint sein, den Stournas
etwas nebulös in den Raum stellte.
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04.12.12 |
HINWEIS
Die
nochmals präzisierten Informationen zum Rückkaufsangebot
griechischer Staatsanleihen finden Sie auf der separaten Seite
"Schuldenrückkauf Griechenland" durch Klick auf
diese Zeile.
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03.12.12
22:00 |
Das Rückkaufangebot Nr. 1 für griechische Staatsanleihen
ist noch nicht beendet,
da schießen wilde Spekulationen bereits ins Kraut. Es
könnte ein zweitens Rückkaufangebot geben, war "am
Markt" zu hören. Ich halte das gelinde gesagt für
Fantasie.
Die noch umlaufenden griechischen Staatsanleihen werden im
Betrag von rund 60 Milliarden wahrscheinlich von Banken in Griechenland
und den dortigen Pensionsfonds gehalten.
Selbstverständlich halten auch sog. Hedgefonds größere
Beträge; aber auch diese werden sich sehr genau überlegen,
ob sie nicht jetzt auch ihr Schäfchen ins Trockene bringen.
"Echte" Privatanleger dürften sich nach dem
Schulden-schnitt im März 2012 bereits aus purer Verärgerung
zum überwiegenden Teil aus den damals erhaltenen "Neu"-Griechenlandanleihen
durch Verkauf zurückgezogen haben.
Banken in Deutschland und anderen "Nicht"-Griechenland-Staaten
haben sich nach dem März-Schuldenschnitt sogar damit gebrüstet,
dass sie überhaupt keine Griechenland-Anleihen mehr im
Besitz hätten.
Insofern kommt es in puncto Erfolg-des-Rückkaufangebots
lediglich darauf an, ob die Banken in Griechenland das Angebot
annehmen (können). Und die sind bereits seitens des Staates
Griechenlands aufgefordert worden, sich "patriotisch"
zu verhalten.
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03.12.12
17:15h |
Griechenland: Bondrückkauf bringt Gläubigern kein
Bargeld.
Bondgläubiger, die im Rückkaufverfahren zum Zuge kommen, erhalten
für je EUR 1.000 Nennwert eines zurückgekauften Bonds kein Bargeld,
sondern einen halbjährlich laufende Anleihe des EURO-Rettungsfonds
ESFS.
Diese ESFS-Note wird nicht verzinst.
Der Nennwert der ESFS-Note hat dann einen Nennwert, der der
Multiplikation des Nennwertes eines getauschten Bonds mit dem
darauf entfallenden Rückkaufpreises entspricht.
Ein Beispiel: Sie haben Glück und können nominell 2.000 eines
"Alt"-Griechenlandsbonds mit einem Preis von 34 % an die Griechen
zurückgeben - dann erhalten Sie (2000 x 34) ./. 100 = eine ESFS-Note
im Nennwert von 680,-- Euro.
Für den noch auf den "Alt"-Griechenlandbond entfallenden Zinsanspruch
erhalten Bondgläubiger dann obendrauf eine unverzinsliche ESFS-Note
im Nominalbetrag des Zinsanspruchs. Die ESFS-Notes haben eine
Laufzeit von rund einem halben Jahr. Beide Notes werden in einem
Stück verbrieft.
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03.12.12
16:30h |
Rückkaufangebot für griechische Staatsanleihen
ist "trickreich".
ACHTUNG (!) Der folgende Text ist ein erster Eindruck, den
ich aus dem Kleingedruckten des Rückkaufangebots entwickelte.
Der Rückkauf der griechischen Bonds bewusst trickreich
ausgestaltet worden.
Erstens zeitlich:
denn spätestens Freitag, 07.12., ist Toresschluss.
Zweitens verfahrensmässig:
denn nicht Griechenland bietet einen festen Rückerwerbspreis
an.
Bondinhaber müssen innerhalb der von Griechenland je Bond
festgelegten Rückerwerbs-Preisspanne selbst ein Angebot abgeben,
zu dem sie bereit sind, welchen Nominalbetrag eines gehaltenen
Bond sie zu welchem Preis sie in das Rückkaufsverfahren einbringen.
Und zwar ohne Kenntnis davon, zu welchem Rückerwerbspreis
andere Bondhalter ihre Griechenland-Anleihen anbieten.
Durch
Klick auf diese Zeile erfahren Sie die Preisspanne innerhalb
derer Bondhalter sich in das Rückkauf-verfahren einbringen
können.
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03.12.12
15:00h
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Dies sind die ISIN-Nummern der Anleihen, für die das
Rückkaufangebot seitens Griechenland abgegeben wurde:
Bond Nr. 1 GR0128010676
Bond Nr. 2 GR0128011682
Bond Nr. 3 GR0128012698
Bond Nr. 4 GR0128013704
Bond Nr. 5 GR0128014710
Bond Nr. 6 GR0133006198
Bond Nr. 7 GR0133007204
Bond Nr. 8 GR0133008210
Bond Nr. 9 GR0133009226
Bond Nr. 10 GR0133010232
Bond Nr. 11 GR0138005716
Bond Nr. 12 GR0138006722
Bond Nr. 13 GR0138007738
Bond Nr. 14 GR0138008744
Bond Nr. 15 GR0138009759
Bond Nr. 16 GR0138010765
Bond Nr. 17 GR0138011771
Bond Nr. 18 GR0138012787
Bond Nr. 19 GR0138013793
Bond Nr. 20 GR0138014809
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03.12.12
12:55h |
Griechenland hat soeben Rückkaufbedingungen bekannt
gegeben.
Durch
Klick auf diese Zeile gelangen Sie zur offiziellen Presseveröffentlichung
über das Rückkaufangebot.
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03.12.12 |
Rückkauf Staatsanleihen Griechenlands
Die Finanzminister der EUROstaaten werden sich heute nochmals
mit der Sonder-Hilfsgeldzahlung an Griechenland befassen. Diese
Sonder-Hilfsgeldzahlung von 10,6 Milliarden soll zweckgebunden
für den Rückkauf griechischer Staatsschulden im Nennbetrag
von rund 30 Milliarden eingesetzt werden.
Insgesamt ist in etwa ein Nominalbetrag von 60 Milliarden Griechenlandanleihen
in den Depots der als "private Hände" bezeichneten
Gläubiger.
Deutsche Privatanleger sind nach der im Frühjahr 2012
erfolgten "Umschuldung" in "Neu"-Griechenland-Anleihen
von dieser zweiten "Entschuldung" weniger betroffen.
Denn die hiesigen Privatanleger hatten aus Verärgerung
bereits ihre "Neu"-Griechenlandanleihen zwischen Kursen
von 11 bis 25 Prozent verkauft.
Im Moment ist noch nicht klar, ob sich das Rückkaufangebot
auch an die Gläubiger der "Neu"-Griechenlandsbonds
wendet.
Die Veröffentlichung des Rückkaufsangebots erwarte
ich für spätestens Mittwoch, 05.12.2012
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30.11.12 |
Rückkauf Griechenland-Anleihen
Jetzt soll (oder muss) alles ganz schnell gehen. Denn ohne
einen erfolgreichen Rückkauf griechischer "Alt"-Anleihen
wollen die EUROland-Finanzminister keine Hilfsgeldzahlungen
an Griechenland vornehmen. Und da die nächste Tranche am
13.12. überwiesen werden solle, könnte geschlossen
werden, dass das Rückkaufangebot bereits am 12.12. "erfolgreich"
abgeschlossen sein müsse.
Als maximaler Rückkaufspreis ist in der Vereinbarung der
EUROland-Finanzminister formuliert, dass der Rückkaufspreis
nicht höher als »die entsprechenden Kurse vom 23.11.12
sein soll«.
Durch
Klick auf diese Zeile gelangen Sie direkt zum Statement der
Eurogroup bezüglich Rückkauf griechischer Staatsanleihen.
Unklar bleibt im Moment noch, was geschieht, wenn die "Neu"-Anleihebesitzer
der im Frühjahr ausgereichten Umschuldungsanleihen das
kommende Rückkaufangebot nicht (in voller Höhe) annehmen?
"Vorsichtshalber" lancieren die Griechen zwischen
den Zeilen offizieller Statements bereits, dass die Troika dann
"alternative Maßnahmen" vorschlagen müsse.
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21.11.12 |
EUROland-Finanzminister haben die Lösung für Griechenlands
Rettung gefunden.
Not macht erfinderisch - und die weitere Unter-den-Tisch-Kehrung
der faktischen Pleite Griechenlands sieht mit großer Wahrscheinlichkeit
so aus:
Griechenland erhält eine Milliardenzahlung. Diese wird
Griechenland für ein Rückkaufsangebot derzeitig noch
existierender Staatsanleihen einsetzen. Da die Preise dieser
Anleihen in etwa 30 % des Nominalwertes sind kann mit einem
Betrag von 30 Euro ein Bond im Nominalbetrag von 100 zurück
gekauft werden.
Da die Staatsschuld Griechenland im Nominalbetrag in Relation
zum Bruttoinlandprodukt gesetzt wird, bedeutet ein Rückkaufsbetrag
von neu eingesetzten 10 Milliarden immerhin einen "zurückgeholten"
Nominalbetrag von
30 Milliarden. Und mit dieser "Senkung" der nominellen
Staatsschuld Milliarden Griechenland dann der vom IWF geforderten
Verschuldungsrelation von 120 Prozent im Jahr 2020 etwas näher.
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18.11.12 |
Auszahlung der nächsten Hilfsgelder an Griechenland
aus dem ESM-Topf.
Der Beschluss darüber soll nun am 20.11.12 fallen. Bei
einer Sondersitzung der "Euroland"-Finanzminister.
Wie aber genau ist eigentlich der im ESM-System vorgesehene
Ablaufplan von Antragstellung auf Hilfe bis zur Auszahlung von
Hilfe?
Dies erfahren Sie genau in einem Aufsatz von
Prof. Dr. Friedrich Thießen, Uni Chemnitz, in seinem Aufsatz
»Stabilisierung oder Destabilisierung Europas: Was bringt
der ESM?«
Durch
Klick auf diese Zeile erfahren Sie mehr über den Inhalt
der Abhandlung von Prof. Thießen und wie Sie den Aufsatz
erhalten können.
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12.11.12 |
Klageschrift gegen Griechenland - wer stellt sie der beklagten
Republik Griechenland zu?
Die Beantwortung dieser Frage scheint bereits einigen Anwälten
schwer zu fallen. Und so hat offenbar ein Rechtsanwalt, der
für Mandanten klagen will, sich im Internet an http://www.rechtspflegerforum.de
gewandt und eine entsprechende Frage gestellt.
Schauen
Sie durch Klick auf diese Zeile, was gefragt und (bisher) in
dem Hilfe-Forum der Rechtspfleger geantwortet wurde...
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10.11.12 |
Griechenland ist nicht Argentinien.
Damit meint Prof. Dr. Christoph Thole in seinem Aufsatz zum
Thema »Klagen geschädigter Privatanleger gegen
Griechenland vor deutschen Gerichten?«, dass die diesmalige
Rechtslage eine andere ist . Argumente in den Klagen gegen den
Schuldenschnitt der Staatsanleihen Argentiniens können
seines Erachtens wenig hilfreich sein.
Die Juristen der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
("DSW") sehen offenbar auch lediglich die Frage des
Gerichtsstands für geklärt an. Dieser sei im Fall
der Klagen von Privatanlegern in der Verordnung des EU-Rates
über die gerichtliche Zuständigkeit ... in Zivil-
und Handelssachen ("EuGVVO") festgelegt.
EuGVVO
zum Nachlesen durch Klick auf diese Zeile.
Der Landesgeschäftsführer der DSW, Dr. Dirk Unrau,
hat vor dem Kieler Landgericht offenbar erste Fälle zur
Klage eingereicht.
In seinem oben erwähnten Aufsatz schreibt Thole, dass
"die Erfolgsaussichten
einer Klage in Deutschland vom anwendbaren Recht abhängen".
"Es sei zu berücksichtigen, dass selbst bei Einschlägigkeit
des Verbraucher-gerichtsstands das Heimatrecht des Verbrauchers
nicht notwendigerweise anwendbar ist..."
Etwas
mehr Einblick in den Aufsatz von Prof. Thole erhalten Sie durch
Klick auf diese Zeile.
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09.11.12 |
Ein völliges Verwirrspiel?
Oder steckt mehr dahinter?
Um die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem
2. Hilfspaket an Griechenland ist ist die Verwirrung total.
Noch vor drei Tagen hieß es ziemlich klar, dass die »Zahlung
von 31,5 Mrd. Euro am kommenden Montag« (12. November)
erfolgen werde. Quelle: Sprecher des EU-Währungskommissars
Olli Rehn.
Heute hörte sich das nun ganz anders an: es wäre
keineswegs sicher, dass ein Beschluss der Finanz-minister ("Euro-Gruppe")
fallen werde.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses Verwirrspiel
auch im Hinblick auf die Stimmung in der Bundesrepublik abläuft.
Um den hiesigen Bürgern zu signalisieren, dass unser Finanzminister
weiterhin dafür sorgt, dass unser Beitrag an den Griechenland-Hilfsgeldern
nicht vergeudet werden wird.
Prof. Dr. Friedrich Thießen, Lehrstuhl für Finanzwirtschaft
der Technischen Universität Chemnitz, hatte in seinem kritischen
Aufsatz zum ESM allerdings im Juli 2012 darauf hingewiesen,
dass die Auszahlung von ESM-Geldern dann gar nicht mehr einer
"Freigabe" durch die Euroland-Finanzminister bedarf,
wenn es sich um Folgetranchen nach einer erstmaligen Gewährung
handelt. Folgetranchen werden nach seiner Lesart laut Artikel
13.7 des ESM-Vertrages von der EU-Kommission nach Erhalt eines
Berichts freigegeben. Mit Bericht ist der Bericht der sog. Troika
gemeint. Die EU-Kommission muss den Beschluss zu Zahlung der
Folgetranche einstimmig fassen.
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07.11.12 |
Weiteres Geld fließt in Richtung Griechenland.
Die nächste Rate der Hilfsgelder zum weiteren Aufschub
einer völligen Staatspleite Griechenlands wird am 12. November
das OK bekommen. Siehe auch Meldung hier unter Datum 31.10.
Die Überweisung wird selbst dann freigegeben, wenn die
Troika kein eindeutig positives Votum gegeben hat.
Der Sprecher des EU-Währungskommissar Olli Rehm bestätigte
dies gestern bereits.
Es bleibt aber dennoch im Bereich des Wahrscheinlichen, dass
eine zweite Umschuldung noch bestehender Staatsschulden Griechenlands
erfolgen muss.
Denn die Bürger Griechenland scheinen ihrem eigenen Staat
dagegen jegliche "Hilfe" zu verweigern. Die wirtschaftlich
desaströsen Streiks fahren das Brutto-Inlandprodukt weiterhin
nach unten. Niedrigere Wirtschafts-Wertschöpfung bedeutet
zugleich (noch) niedrigere Steuereinnahmen für den griechischen
Staat. Derzeit schulden die Steuerpflichtigen der Staatskasse
die sensationell hohe Summe von 53,84 Milliarden Euro. Niemand
glaubt, dass dieser Betrag letztendlich von den Steuerbehörden
eingetrieben werden kann.
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04.11.12 |
Klagen gegen Zwangsumtausch Staatsanleihen Griechenlands
sind nicht umsonst - aber wahrscheinlich vergebens.
Bereits die ausführliche Stellungnahme von
Prof. Otto Sandrock (siehe meine Meldungen vom 21.08. + 17.08.
+ 30.07. etwas weiter unten auf dieser Seite) zeigte deutlich
auf, dass Klagen gegen den "freiwilligen" Zwangsumtausch
der von Privat-Gläubigern gehaltenen Anleihen Griechenlands
zwar möglich sind aber ausserordentlich aufwändig
und nervenaufreibend.
Noch deutlicher wird Dr. jur. Christoph Thole in seiner Stellungnahme
zu gleichen Thema: im Unterschied zu Sandrock kommt Thole zwar
zum Ergebnis, dass eine Klageerhebung auch vor deutschen Gerichten
möglich sein könnte, aber am Ende seiner ausführlichen
Abhandlung wird er sehr deutlich:
»Privatanleger
und ihre Berater sollten sich einem Klagevorhaben daher mit
einem gerüttelt Maß an Realismus nähern.«
Was meines Erachtens nichts anderes heisst als:
Klagen vor Gericht bringen nur den Rechtsanwälten etwas.
Prof. Dr. Christoph Thole ist Inhaber des Lehrstuhls
für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Europäisches und
Internationales Privat- und Verfahrensrecht an der Universität
Tübingen. Die ausführliche juristische Aufarbeitung des Themas
findet sich in seinem Beitrag in den Wertpapier-Mitteilungen
(WM) 2012, S. 1793 ff.
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31.10.12 |
Zweite Umschuldung soll mit allen Mitteln verhindert werden.
Das ist das Ziel, an dem Bundesfinanzminister Schäuble
verzweifelt festhält. Zumindest muss diese weitere "Entschuldung"
Griechenlands über das nächste Jahr bis nach den Bundestagswahlen
vermieden werden.
Den Euro-Finanzministern gelang es aber auch soeben (31.10.12)
in ihrer Telefonkonferenz nicht, einen Durchbruch bei den Gesprächen
über die nächste Hilfstranche für Griechenland von 31,5 Mrd.
Euro zu erreichen.
Da sich auch die "Troika zur Begutachtung der griechischen
Lage" nicht einig ist, ob Griechenland die Voraussetzung
für weitere Hilfsgelder geschaffen hat, fällt es den
Finanzministern derzeit noch schwer, weiteres Geld bereit zu
stellen.
Es soll weiter diskutiert werden: wahrscheinlich auch am 08.
November während eines zusätzlichen Treffens der Euro-Finanzminister.
Eine Entscheidung wird aber vielleicht am 12. November bekannt;
nach der routine-mäßigen Monatssitzung der sog. Eurogruppe.
Die immer sehr feinfühligen Akteure am Devisenmarkt scheinen
davon auszugehen, dass letztlich erneut aus politischen Gründen
weiteres Geld an Griechenland überwiesen wird.
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09.10.12 |
Worüber genau hat die Troika gebrütet?
Die griechische Regierung war aufgefordert, weitere Sparmaßnahmen
mit Wirkung in den Jahren 2013 und 2014 in Höhe von so
etwa 13 Milliarden Euro vorzulegen.
Das hat die Regierung getan - und die Troika hat präziser
denn je untersucht, ob die vorgelegten Einsparungen und/oder
ggf. Einnahmenerhöhungen im griechischen Staatsbudget überhaupt
machbar seien - oder es sich eher um Wunschträume der griechischen
Regierung handele?
Was nun letztendlich gestern ganz genau dabei herausgekommen
ist, das weiß ich im Moment noch nicht.
Hier
per pdf-Link aber zwei erhellende Seiten, die die Maßnahmen
und Bezifferungen aufführt, die seitens der griechischen
Regierung in den neue weitere "Sparrunde" eingebracht
wurden.
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22.09.12 |
Griechenland-Troika gönnt sich kurze Pause.
Die Leiter der Troika zur Revisions griechischer Verhältnisse
wird für rund eine Woche zurück zur Berichterstattung
in ihre Auftragsinstitutionen reisen.
Dennoch gehen die Untersuchungen der Troika-Fachexperten in
der nächsten Woche weiter. Deren Untersuchungen und Bestandsaufnahmen
sind diesmal kritischer und geradezu misstrauisch genau. Jeder
Punkt weiterer seitens der griechischen Regierung vorgelegter
"Sparmaßnahmen" wird erstens auf Plausibilität
und zweitens auf die Machbarkeit der politischen Durchsetzungsfähigkeit
abgeklopft. Dabei sollen bereits mehrere neue Spar-Versprechungen
durchgefallen sein.
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14.09.12 |
Griechenland: weitere Hilfsgelder zur Zurückdrängung
der Staatspleite erforderlich.
In der wöchentlichen Pressekonferenz des IWF geht es im
Frage und Antwortspiel zum überwiegenden Teil nur noch
um Griechenland.
Und so wurde der IWF-Sprecher gestern abend gelöchert,
wie der IWF die Lage in Griechenland einschätze. Ein Raunen
ging durch den Saal, als ein Journalist anfragte, ob es stimme,
dass der IWF-Abteilungsleiter Griechenland gesagt hätte,
dass Griechenland ein 3. Hilfsprogramm brauche und dass die
europäischen Geldgeber dafür das erforderliche Geld
such müssten.
Beachten Sie den letzten Satz in der hier wörtlich widergegebenen
Anmerkunge des Journalisten. Er spricht dort an, was die Spatzen
bereits von den Dächern pfeiffen: Griechenland-Anleihen,
die bisher von sog. Offiziellen Gläubigern gehalten werden,
müssten wie die zwangsumgeschuldeten "Alt"-Griechenland
ebenfalls "umgeschuldet" werden.
»There is an
interview that was just published from the Greek Executive Director
of the IMF that seems to be creating a little bit of a stir
where he said that Greece is going to need a third program and
that the European creditors will have to find the money for
it. I think it's a good opportunity for the IMF to say something
even if I know it's still [recent] that this will require
additional financing and it will be official sector involvement
for additional loans.«
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13.09.12 |
Reise nach Zypern.
Gemeinsam werden die Chefs der Troika mit dem griechischen
Finanzminister Stournas heute (am 13. September) nach Nicosia
(Zypern) zum ausserordentlichen Treffen der EU-Eurogruppe reisen.
Vorweg war das noch nicht feststehende Endergebnis der derzeitigen
Troika-Revision aber bereits seitens des EZB-Chefs Mario Draghi
mit den Worten, Griechenland hätte
»signifikate Fortschritte« in den Bemühungen,
die Finanzen wieder in den Griff zu bekommen, gemacht; schrieb
die Börsen-Zeitung gestern.
Diese "signifikanten Fortschritte" reichen den Experten
der Troika nicht aus. Sie fordern nicht nur weniger Ausgaben
seitens des Staates, sondern auch mehr Fleiß der Arbeitnehmer.
Und mehr Flexibilität des Arbeitsmarktes. Kurz gesagt:
es solle die 6-Tage-Arbeitswoche wieder gelten.
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12.09.12 |
Gerüchte, dass Griechenland "Alt"-Anleihen
an EZB jetzt nicht zurückzahlen kann.
1. Gerücht:
Die derzeit in Athen arbeitende Troika aus Experten der EU,
EZB und IWF scheinen mit der Erläuterungen seitens des
Finanzministers Stournaras zum weiteren griechischen "Einsparungspaket"
nicht überzeugt zu sein.
Insbesondere ein Teilbetrag des Pakets in Höhe von rund
2 Milliarden Euro sei den Troika-Experten zu vage.
2. Gerücht:
Bei seinem Besuch der EZB in Frankfurt, soll der griechische
Ministerpräsident darum gebeten haben, die bei der EZB
noch verbliebenen Griechenland-Anleihen in Höhe von 20,6
Milliarden in ihrer Fälligkeit um fünf Jahre "zu
verlängern".
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08.09.12 |
2. Schuldenschnitt Griechenland in Sicht?
In der medialen Aufregung um den unbegrenzt möglichen
Aufkauf von EURO-Staatsanleihen durch die EZB sind zwei wesentliche
Fakten zu wenig publiziert worden.
1. Die EZB kauft nur Anleihen der Staaten auf, die bereits
Hilfsgelder aus dem sog. ESFS- und/oder ESM-Programm erhalten
- und über die ESM-Auflagen etwas unter Aufsicht seitens
der Troika stehen.
2. "Das Eurosystem der Zentralbanken strebe an, den
gleichen Bedingungen zu unterliegen wie private Gläubiger".
Und genau dieser o.a. Satz könnte so interpretiert werden,
dass in nicht allzu langer Zeit, die seitens der EZB gehaltenen
"Alt-"Griechenlandanleihen ebenso abgewertet werden,
wie die der Privatgläubiger im Frühjahr dieses Jahres.
Mit dem obigen Satz Nr. 2 untermauert sich meine frühe
Meldung über ein geplantes OSI.
Dies war meine Information am 22. Mai 2012:
»Nach dem
PSI = Private Sector Involvement
demnächst das OSI = Official Sector Involvement.
Die sog. "offiziellen"
Gläubiger griechischer Staatsschulden in Form von griechischen
Staatsanleihen sind beim Schuldenschnitt im März/April
(noch) glimpflich davon gekommen; sie haben (bisher) keinen
Pfennig Entschuldigung: keinen Cent eingebüsst.
John Dizard von
der Financial Times meinte in seiner Kolumne VIEW FROM AMERICA
aber, dass letztendlich auch die EZB als "offizielle Gläubigerin"
einen Schuldenschnitt auf ihre gehaltenen Griechenbonds erleiden
werden. Zu tragen hätten die Verluste dann letztendlich
wiederum die Nationalen Notenbanken als Anteilseigner der EZB.
Vom Einbezug "offizieller"
Gläubiger (Official Sector Involvement) wird der Internationale
Währungsfonds (IWF) nach Darstellung von John Dizard weiterhin
nicht betroffen.«
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07.09.12 |
Chefs
der Troika übers Wochendende in Athen.
Die Experten der Troika aus EU, IWF und EZB sind bereits seit
einigen Tagen zur Revision griechischer Verhältnisse in Athen.
Soeben sind auch die Leiter der Expertengruppe eingetroffen.
Sie werden sich am 9. September mit dem griechischen Finanzminister
Stournas treffen, um ihm vorab die ersten Ergebnisse ihrer Untersuchungen
zu signalisieren.
Gemeinsam werden die Chefs der Troika dann mit Stournas am
13. September nach Nicosia (Zypern) zum ausserordentlichen Treffen
der EU-Eurogruppe reisen. In Nicosia "geht es um die Wurst".
Die EURO-Finanzminister werden unter dem Eindruck der Wahl in
den Niederlanden und dem Urteil des deutschen Verfassungsgerichts
(beides am 12.09.) erneut lediglich "Verzögerungsentscheidungen"
treffen können und hoffen, dass die EZB den Austritt
Griechenlands aus der Eurozone noch weitere Zeit verhindern
kann.
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31.08.12 |
Troika: Revisionsbericht noch nicht fertig.
Gerüchteweise war bisher zu hören, die Troika zu
Überprüfung von Fortschritten zur Sanierung Griechenlands
würde ihren neuesten Bericht bereits am 04. September vorlegen.
Dieser Termin wird offenbar nicht gehalten werden.
Zwar haben einige Mitarbeiter der Troika am 24.08. ihre Arbeit
in Athen wieder aufgenommen - aber die entscheidenden Kontrollen
sollen erst am 05.09. beginnen. Und sie sollen am 13.09. beendet
werden.
Gerüchteweise ist als Vorlagetermin jetzt der
4. Oktober im Spiel.
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23.08.12 |
Spiegelfechten
Die "harte" Haltung der Bundesregierung gegen zusätzliche
Finanzhilfen scheint noch hart zu sein.
Aufgeweicht ist dagegen die Haltung, eine nächste Tranche
aus dem 2. Euro-Hilfspaket erst dann an Griechenland auszuzahlen,
auch wenn die Troika voraussichtlich am 4. September lediglich
einen
so là là Bericht über die griechischen Verhältnisse
abgibt.
Denn:
»Ich bin ziemlich
sicher, dass die Troika bei ihren Bewertungen nicht zum Ergebnis
"sehr gut" kommen wird, aber zu dem Ergebnis "erhebliche Fortschritte".«
Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments; heute morgen
um 08:10 im Deutschlandfunk.
Das
gesamte Interview mit Martin Schulz lesen Sie durch Klick auf
diese Zeile.
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21.08.12 |
Klagen gegen den Umtausch griechischer Anleihen...
...im Zuge des Schuldenschnitts werden mehr als aufwändig
sein.
Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn der hier bereits (17.08.)
erwähnte Fachaufsatz von
Prof. Dr. Otto Sandrock von Klagewilligen aufmerksam durchgelesen
wird.
Allein zur Frage, welcher Gerichtsstand für eine Klage
auf Schadenersatz gewählt werden solle, zeigt die Komplexität:
Prof. Sandrock geht z.B. davon aus, dass ein Gerichtsstand Athen
sogar für die unter
griechischem Recht ausgegebenen Alt-Griechenlandanleihen
nicht angestrebt werden sollte. Er plädiert für ein
Klageverfahren in London - oder für die Anstrengung eines
Schiedgerichts-verfahrens unter der Convention
on the Settlement of Investment Disputes between States and
Nationals of othe States bei der Weltbank ("ICSID")
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17.08.12 |
Die "alten" griechischen Staatsanleihen
haben den früheren Besitzern dieser Anleihen im Zuge der
freiwilligen Zwangsumschuldung (bisher) einen Schaden zugefügt,
der rund 80 Prozent des Nennwerts dieser "Alt"-Anleihen
ausmacht.
Dennoch hatten im März nur rund 3 Prozent der betroffenen
Gläubiger einem Umtausch in "Neu"-Griechenlandanleihen
widersprochen.
Diese 3 Prozent allerdings repräsentieren ein Anleihe-Nominalvolumen
von mehr als 5 Milliarden €.
Und diese Gläubiger stehen vor der Frage, ob eine Klage
auf Schadenersatz sinnvoll ist? Oder lediglich weitere Kosten
verursachen wird?
In meiner Information vom 30.07.12 hatte ich bereits auf eine
juristische Unterlage verwiesen, deren Inhalt zu wissen, den
Klageüberlegern in ihrer Entscheidung helfen kann:
In seinem englischsprachigen "working paper" mit
dem Titel »Investors vs. Greece: The Greek 'Haircut'
and Investor Arbitration Under BIT's« hat Ioannis
Glinavos, Lecturer in Law, University of Reading, England, Juristen
eine Grundlage geliefert, auf die Rechtsanwälte aufbauen
können.
Eine ganz ausgezeichnete Grundlage (in deutscher Sprache)
ist der Fachaufsatz von Professor Dr. Otto Sandrock von der
Rechtsanwaltskanzlei Orrick Hölters & Elsing.
Prof. Sandrock hat in seinem umfangreichen Fachaufsatz mit
dem Titel »Ersatzansprüche geschädigter deutscher
Inhaber von griechischen Staatsanleihen« offenbar
alle Facetten von Argumentationen beleuchtet. Und er hat zugleich
auch einiges "zurechtgerückt". Zum Beispiel zu
den rückwirkend in die Anleihebedingungen
eingefügten sog. CAC-Klauseln schreibt er: »Der
griechische Gesetzgeber war berechtigt, neue Vorschriften, welche
die früher geltenden Normen ersetzen, in seine Rechtsordnung
einzufügen, und zwar auch mit Wirkung gegenüber ausländischen
Gläubigern. Die deutschen Gläubiger haben den durch
die CAC-Klauseln ausgelösten Normenwandel also als verbindlich
anzuerkennen.« (Seite 455 in Recht der Internationalen
Wirtschaft, Ausgabe 7/2012).
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10.08.12 |
Der zeitliche Ablauf
weiterer Hilfsgeldzahlung und weitere Diskussionen über
ein 3. "Rettungspaket" für Griechenland.
Neueste
Daten dazu finden Sie in meinem Terminkalender Umschuldung Griechenland
durch Klick auf diese Zeile.
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04.08.12 |
Was die Troika in Griechenland vorfand
ist in globaler Beschreibung bereits durch die öffentlichen
Medien gegangen.
Dies
sind die Detaildaten aus der Volkswirtschaft Griechenlands per
Mai 2012.
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02.08.12 |
Eine
Reise ins Urlaubsland Griechenland.
Das ist der Tipp von Michelin. Die Strände in Griechenland
sind toll. Die Sehenswürdigkeiten grandios. Und die gesamte
Tourismusindustrie hat eine "Nettigkeitsinitiative"
ergriffen. In Griechenland werden Touristen wirklich wieder
wert-geschätzt.
Durch
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30.07.12 |
Klagen gegen Griechenland
Sie kennen meine skeptische Haltung bezüglich letztendlichem
Erfolg in einer Klage gegen den zwangsweisen Schuldenschnitt
bei griechischen Staatsanleihen.
Viele Leser dieser Seite schrieben mir, dass es ein Internetforum
gibt, das ab und zu auf meine Informationen verweist. Danke
dafür. Im ARIVA-Internetforum wird vielfach auch die Klageerhebung
besprochen. Dazu wird seit ein paar Tagen auf mehrere "Rechtsgutachten"
verwiesen.
Dabei könnte das Wort "Gutachten" zumindest
in einem Fall etwas hoch gegriffen sein. Für die dort beschriebenen
Sachverhalte erscheint mir der Begriff "Gründliche
Darstellung" angebrachter zu sein.
Ioannis Glinavos, Lecturer in Law, University of Reading, England,
hat den Juristen in seinem englischsprachigen "working
paper" mit dem Titel »Investors vs. Greece: The
Greek 'Haircut' and Investor Arbitration Under BIT's«
eine Grundlage geliefert, auf die Rechtsanwälte aufbauen
können.
Den
Gesamttext des working paper von Ioannis Glinavos können
Sie durch Klick auf diese Zeile ansehen. Auf der sich öffnenden
Seite dann bitte auf
klicken.
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29.07.12 |
Troika bleibt in Athen bis 06. August 2012.
Meine Information vom 24.07. (bitte etwas nach unten scrollen)
war nicht ganz eindeutig. Ich hatte dort geschrieben, dass »die
jetzige Revision griechischer Verhältnisse soll bis Anfang
September dauern« werde. Physisch wird die Troika allerdings
wohl nur bis zum 6. August bleiben.
Danach stellt sie dann das Ergebnis ihrer Revision zusammen
und das wird etwa bis Anfang September dauern.
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27.07.12 |
Wochenende der Entscheidung?
Reuters meldete, dass an einem zweiten Schuldenschnitt griechischer
Anleihen ernsthaft gearbeitet wird. Im Fachjargon der EU-Politiker
wird die immer wahrscheinlicher werdende Einbeziehung griechischer
Alt-Anleihen
OSI = Official Sector Involvement genannt.
Vom OSI betroffene "Alt"-Anleihen Griechenlands liegen
in den Depots von EZB und vielen nationalen Notenbanken.
Kurse der "Neu"-Griechenlandanleihen zogen daraufhin
recht kräftig an. Denn das OSI könnte bedeuten, dass
Griechenlands Staatsverschuldung danach statistisch in Richtung
100 % des Brutto-Inlandprodukts gedrückt würde.
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27.07.12 |
Bissige Nachfragen
gab es gestern in der wöchentlichen Telefon- und Online-Pressekonferenz
des Internationalen Währungsfonds. David Hawley, IWF-Sprecher,
sah sich insbesondere mit Fragen zu Griechenland konfrontiert.
Die fragenden Journalisten kamen immer wieder auf Griechenland
zurück.
Im Wesentlichen erwünschten die Frager Antwort auf die Frage,
ob der IWF denke, dass die vom sog. Offiziellen Sektor sprich:
EZB gehaltenen griechischen Alt-Anleihen "restrukturiert" werden
sollten?
Hier der Teil der Mitschrift des IWF-Pressebriefings, der
die Fragen und Antworten zu Griechenland beinhaltet:
QUESTIONER: ...can you say whether the IMF thinks that the
official sector in Europe should restructure its holdings of
Greek debt?
MR: HAWLEY: ... Greece, assessing debt sustainability is always
part of our work and our discussions with any country where
a program is in place, and that is work that continues in Greece.
QUESTIONER: ...on the Greek debt restructuring, can you tell
me flat out that no IMF management has asked the ECB or the
eurozone official sector to restructure Greek debt?
MR. HAWLEY: In this case as in any other wouldn't tell you what
may or may not have occurred in any conversation that is not
public between the IMF leadership and the authorities.
QUESTIONER: Can you give us an update on how talks are going
in Greece?
MR. HAWLEY: On Greece, as you know, there's a mission in the
field. This is an opportunity for a first substantive discussion
with the new government following the elections. We expect these
discussions on the program to continue into September.
QUESTIONER: To go back on Greece, so based on what you said,
what the IMF said in the staff report of March, where it said
that any slippage in the program would have to either lead to
a restructuring or the Europeans putting more money -- meaning
the IMF wouldn't put more money. Does it mean that now when
everybody says the program is off track and there's a need for
more money, it will have to come from elsewhere. Can you just
clarify that's still the IMF position?
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26.07.12 |
Was kann Herr Barthle gemeint haben?,
Aals er dies sagte, und es die griechische Zeitung Kathimerini
gestern so schrieb:
»We should try to keep Greece in the eurozone,«
he told Bloomberg. »Of course we have to think what action
might be needed if the worst comes to the worst,« he said.
»But it will cost us a lot of money.«
Kathimerini übersetzte Barthle's Äußerung
in Richtung, dass er damit andeuten wolle, dass ein zweiter
Schuldenschnitt griechischer Staatsanleihen bevor stehe.
Und schrieb wörtlich dieses:
»In Germany, Norbert Barthle, the parliamentary budget
spokesman for Chancellor Angela Merkel’s Christian Democratic
Union, suggested that Greece may need a second debt restructuring.«
Norbert Barthle ist haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion
im Bundestag.
Auf die Möglichkeit eines weiteren Schuldenschnitts
hatte ich hier auf dieser Seite bereits am 22. Mai hingewiesen.
(Bitte nach unten scrollen).
Dieser Schuldenschnitt würde dann die Reduzierung der
bei EZB und anderen staatlichen Stellen gehaltenen bisher
nicht abgewerteten Alt-Griechenlandanleihen betreffen. Im
Finanzjargon bezeichnet als OSI = Official Sector Involvement.
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24.07.12 |
Soeben
in Athen eingetroffen - die Troika der Fachleute; abgesandt
von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer
Zentralbank.
Die jetzige Revision griechischer Verhältnisse soll
bis Anfang September dauern. Das ist im Vergleich zu früheren
Prüfungen sehr viel länger. Mit dieser jetzigen längeren
Dauer wollen die Auftraggeber der Troika Griechenland unter
Druck halten. Denn Griechenland muss bereits am
20. August fast 4 Milliarden bisher nicht umgeschuldete Staatsanleihen
zurückzahlen. Diese liegen in den Tresoren von EZB und
Europäischer Investitionsbank ("EIB").
Griechenland hat drei Möglichkeiten, sich der Rück-zahlung
dieser Anleihen "zu entziehen".
1. am Geldmarkt kurzfristige Schuldtitel zu platzieren und aus
deren Erlös dann die Anleihen zu tilgen.
2. seitens EZB und EIB eine "grace period" eingeräumt
zu bekommen. Diese Gnadenfrist kann 30 Tage umfassen.
3. nichts tun - und sehen, was wird...
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23.07.12 |
Bevor Sie ein Mandat zur Klage gegen Umschuldung Griechenland
erteilen (Teil 2)
können Sie sich selbst auch schlau machen.
Und das Seminar Eurokrise: Staatenrestrukturierung... am 27.
September 2012 in Eschborn/Frankfurt besuchen.
Hier werden hochkarätige Juristen die Themen beleuchten,
die für ggf. anzustrengende Klagen gegen den griechischen
Anleihetausch ins Feld geführt werden könnten.
Unter anderem:
Anleihetausch
Collective Action Clauses (CAC-Klauseln)
Der Seminarpreis beträgt 993,65.
Durch
Klick auf diese Zeile erhalten Sie das genaue Programm des Seminars
der Börsen-Zeitung.
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22.07.12 |
Bevor Sie ein Mandat zur Klage gegen Umschuldung Griechenland
erteilen (Teil 1)
empfehle ich drei Schriftstücke zu lesen:
1. die juristische Abhandlung mit dem Titel und Inhalt »Die
Argentinien-Krise aus rechtlicher Sicht: Staatsanleihen und
Staatsinsolvenz« zu lesen.
Der dort von Prof. Dr. Tietje, Uni Halle-Wittenberg verfasste
Inhalt ist m.E. eine beste Grundlage, sich selbst etwas intensiver
in juristische Gedanken zu Umschuldungen von Staatsanleihen
einzulesen.
Hier der Link dieser Abhandlung:
Download
der Abhandlung »Argentinien-Krise aus rechtlicher Sicht«
durch Klick auf diese Zeile.
2. die Doktorarbeit »Der
Staatsbankrott im Völkerrecht unter besonderer Berücksichtigung
der Menschenrechte«.
Diese von Mag. Uwe Rautner im Juli 2010 geschriebene Arbeit
ist bereits unter dem Eindruck der sich abzeichnenden Griechenlandpleite
geschrieben worden und geht auch ausführlicher auf die
"berühmt-berüchtigten" CAC-Klauseln ein.
Download
der Doktorarbeit »Der Staatsbankrott im Völkerrecht...«
durch Klick auf diese Zeile.
3. die Spezialabhandlung »Bilaterale
Investitionsschutzverträge zwischen EU-Mitgliedsstaaten«,
die
Sie durch Klick auf diese Zeile im pdf-Dateiformat erhalten
können.
In dieser Spezialinformation geht einer der anerkanntestens
Fachjuristen für zwischenstaatliche Insolvenzen ausführlich
auf die Bilaterial Investment Treaties ("BIT") ein,
die von Mandate suchenden Rechtsanwälten als Grundlage
für Klagen gegen den Schuldenschnitt Griechenlands angesehen
werden.
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21.07.12 |
Was die Troika vorfand. Teil II
(Was die Troika vorfand, Teil 1, hatte ich hier bereits am
14.07. beschrieben = bitte etwas nach unten scrollen.)
Hier nun der Teil II. Dies schrieb Nikos Xidakis in der griechischen
Zeitung Kathimerine am 18. Juli:
»2011 erwartete
die Troika 50 Milliarden Euro Einnahmen durch Privatisierungen,
einem aktuellen Bericht des Fonds für die Verwertung des Öffentlichen
Vermögens zufolge sind nun nur mit sieben Milliarden Euro zu
rechnen. 2011 erwartete die Troika 50 Milliarden Euro Einnahmen
durch Privatisierungen, einem aktuellen Bericht des Fonds für
die Verwertung des Öffentlichen Vermögens zufolge sind nun nur
mit sieben Milliarden Euro zu rechnen. Es sei denn, die Troika
hat bei der Schätzung auch den Verkauf latenter Vermögenswerte
wie Boden- oder Unterwasserschätze berücksichtigt.«
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20.07.12 |
Griechenland und seine Menschen zu verstehen.
Das ist angesichts der Bilder und Artikel, die die üblichen
Medien transportieren, nicht leicht.
Wurden mit Griechenland früher vielfach romantisierende Klischees
assoziiert, sind es heute eher Korruptionsvorwürfe, gewaltsame
Auseinandersetzungen gegen Sparmaßnahmen, um den drohenden
Staatsbankrott abzuwenden.
Doch die Bilder Griechenlands sind verzerrt.
Der
Griechenlandkenner Eberhard Rondholz zeichnet in diesem Buch
ein facettenreiches Portrait des geschichtsträchtigen Staates
am Mittelmeer. Er beleuchtet das zuweilen anstrengende kulturelle
Erbe, die modernen Herausforderungen der Innen - und Außenpolitik
sowie die Eigenarten der Menschen in Stadt und Land. Wer Griechenland
gerecht werden will, bekommt in diesem Buch Informationen -
jenseits von Stereotypen und Klischees.
Noch
mehr zu diesem tiefgründigen Buch und zur Bestellmöglichkeit
erfahren Sie durch Klick auf diese Zeile.
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19.07.12 |
Der Druck auf Griechenland wird noch nicht gelockert.
Das ist die Strategie der Finanzminister der Euroländer.
Morgen, am 20. Juli, wollten die Minister sich ursprünglich
erneut persönlich treffen.
Griechenland hatte hinter den Kulissen in den letzten Tagen
sehr darauf gedrängt, dass dem Land eine "Brückenfinanzierung"
für zwei zur Rückzahlung anstehende nicht umgeschuldete
Alt-Anleihen gewährt werden sollte.
Darauf wollen sich die Finanzminister der anderen EURO-Staaten
sich aber nicht einlassen. Und um Griechenland erneut ein Signal
zu geben, dass es mit Erpressungen ein Ende hat, wollen die
Euro-Finanzminister lediglich eine Telefonkonferenz abhalten.
Verklausuliert wurde den Griechen auch bereits vermittelt,
dass ein Ausscheiden aus der EURO-Staatengemeinschaft dem Land
ab jetzt offen steht.
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19.07.12 |
Citibanks Senior Economist unterstellt weiterhin,
dass Griechenland die Eurozone verlässt.
Dr. Jürgen Michels, Senior Economist der Citibank, geht
auch jetzt nach dem 1. Schuldenschnitt Griechenlands davon aus,
dass
»Die Wahrscheinlichkeit,
dass Griechenland die Eurozone in den nächsten 12 bis 18
Monaten verlässt, liegt ... weiterhin zwischen 50 Prozent
und 75 Prozent. ... Gehen aber davon aus, dass das Land in der
Europäischen Union (EU) bleibt. Da die Programmvereinbarung
[EU-Hilfspakete mit Auflagen] wahrscheinlich
leicht abgeändert wird, ist ein sofortiger Austritt Griechenlands
(im dritten Quartal 2012) unwahrscheinlich...«
So Dr. Jürgen Michels in einer vor zwei Tagen veröffentlichten
Kundenbroschüre der Citibank.
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17.07.12 |
Die Stimmung in Griechenland...
...ist in der normalen finanzmarktfernen Bevölkerung wie?
Eine klare Antwort darauf ist offenbar nicht möglich.
In den großen Tageszeitungen Deutschlands heisst es sinngemäss,
dass der Anteil der Griechen, der den Sparkurs ablehnt, weiter
wächst.
Panagiotis Spiliopoulos, griechischstämmiger Leiter des
Research der Schweizer Bank Vontobel, äusserte sich in
einer Kundenbroschüre seiner Bank vor wenigen Tagen
auf die Frage »Sie
waren ja neulich in Ihrer Heimat Griechenland im Urlaub. Wie
ist die Stimmung vor Ort?«
Panagiotis Spiliopolous antwortete
»Die Stimmung
in Griechenland lässt sich in weiten Teilen nicht direkt
mit den Bildern im Fernsehen vergleichen.
Auf den Inseln spürt man eine gewissen Zurückhaltung,
aber keineswegs im gleichen Ausmaß wie in Athen.
Es ist den meisten Menschen klar, dass sich nachhaltig etwas
ändern muss, wobei die Erkenntnis dafür erst in den
letzten Monaten zugenommen hat.
Die große Verunsicherung
wurde von populistischen Kräften ausgenützt, doch
der Ausgang der Wahlen sollte temporär
zu einer Beruhigung führen.«
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14.07.12 |
Was die Troika vorfand?
Durch die öffentlichen Medien wurde lediglich wiederholt,
was aufmerksamen Lesern dieser Seiten bereits bekannt war -
nämlich, dass in Griechenland bisher keine "Aufräumarbeit"
angepackt wurde.
Lesen
Sie dazu meine Information vom 05. Juli durch Klick auf diese
Zeile.
Nun soll die Troika am 24. Juli erneut den Versuch starten,
die Ministerial- und Verwaltungs-bürokratie zum arbeiten
zu bringen. "Versüsst" werden soll den Arbeitsverweigerern
die Arbeit mit der Zusage, dass ein Stellenabbau im Öffentlichen
"Dienst" nicht so streng durchgeführt wird, wie
es seitens der früheren Regierung der Troika zugesagt wurde.
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13.07.12 |
Auswirkungen des Zwangsschuldenerlasses
sind bisher zu wenig in den Mittelpunkt gerückt worden.
Walter Krämer, kenntnisreicher Analyst von Lazard Asset
Management hat präzise dokumentiert, warum er welche Auswirkungen
nach dem Zwangsschuldenschnitt erwartet:
»Das Verhalten
der Politik im Verlauf der Griechenlandkrise hat das Vertrauen
in die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie geschwächt. Der
Umgang mit den privaten Gläubigern hat gezeigt, dass der Staat
im Kampf um sein Überleben eine gewisse Unfairness und den (eher
undemokratischen) Einsatz von Zwang in Kauf nimmt. Dies könnten
Vorläufer einer finanziellen Repression des Staates sein, die
auch in früheren Staatschuldenkrisen eine Rolle beim Versuch
der Entschuldung des Staates gespielt hat.«
Den
Aufsatz von Werner Krämer können Sie durch Klick auf diese Zeile
im pdf-Dateiformat downloaden.
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09.07.12 |
Hedgefonds wollen erneut absahnen.
Sie haben die 2006 emittierten Mortgage Backed Securities der
Grifonas No 1 plc ("Grif 1")entdeckt.
In Bonds der Grifonas sind Hypothekenkredite griechischer Banken
an Häuslebauer "verbrieft" worden. Die hartgesottenen
Hedgefonds vermuten dass die Zahlungsfähigkeit griechischer
Hypothekenschuldner ausreicht, den Kurs der von Grifonas emittierten
Bonds wieder in höhere Höhen zu bringen.
Mehr
zu Grif 1 durch Klick auf diese Zeile.
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09.07.12 |
Griechenland steht auf der Tagesordnung
der sich heute treffenden Eurogruppe. Als Eurogruppe treffen
sich die Finanzminister aus den Ländern mit Eurowährung
jeweils einen Tag vor dem Treffen des ECOFIN-Rates der EU.
Kurz soll über die ersten Ergebnisse der Troika gesprochen
werden. Diese hatte Mitte vergangener Woche mit ihrer Revision
der aktuellen Lage begonnen.
Der griechische Finanzminister wird seinen Finanz-Gesundungsplan
vorstellen; insbesondere wird er erläutern, in welcher
zeitlichen Abfolge er in den Maßnahmen vorgehen will.
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08.07.12 |
Zwei Juristen = drei Meinungen.
Aber wie viele Meinungen, wenn ein Dutzend Juristen versammelt
sind?
Bei den Juristen der zu Klagen gegen den Zwangsschuldenschnitt
Griechenlands aufrufenden Deutsche Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz (DSW) geht es im Moment scheinbar etwas durcheinander.
DSW laut Focus-Money am 27.06.2012:
»Gegenwärtig favorisiert die DSW-Arbeitsgemeinschaft eine
Klage auf Basis des zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und dem Königreich Griechenland geschlossenen Staatsvertrages
über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen«.
DSW am 27.06.2012:
»Gegenwärtig favorisiert die AGA Klagen vor deutschen
Gerichten, die einen direkten Zahlungsanspruch gegen
den griechischen Staat zum Inhalt haben. Innerhalb dieser
Klagen ist die Rechtswidrigkeit des "Greek-Bondholder-Act" zu
prüfen«.
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07.07.12 |
Die Finanzlage spitzt sich wieder zu.
Am 20. August werden zwei griechische, nicht umgeschuldete,
Alt-Anleihen im Nominalbetrag von zusammen 3,1 Milliarden Euro
fällig.
Die Rückzahlung sollte "planmässig" aus
einer (weiteren) Teilzahlung aus dem 2. EU-Rettungspaket bezahlt
werden.
Es kommt also darauf an, ob die Experten der "Troika"
in den nächsten Wochen ihr OK geben, damit die EU die Hilfsgeldzahlung
auf den Weg in Richtung Athen bringt.
Vorsichtshalber hat das griechische Finanzministerium einen
Plan B: es könnte zur Rückzahlung der Anleihen auch
eine Schuld-Neuaufnahme durch Ausgabe von
T-Bills erfolgen. Treasury-Bills ("T-Bills") sind
sog. Geldmarktwertpapiere, die eine sehr kurzfristige Laufzeit
aufweisen. Das Athener Finanzministerium hofft, dass sie diese
T-Bills tatsächlich loswerden.
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06.07.12 |
Klagen gegen den unfreiwilligen Schuldenerlass können
letztendlich nicht erfolgreich durchgesetzt werden.
Schwere Geschütze fährt die Deutsche Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz ("DSW"), deren Mitglied ich bin, ins Feld gegen
die zwangsweise Beteiligung deutscher Privatanleger an dem von
den EU-Politikern verordneten Schuldenerlass für Griechenland.
Die DSW stellt drei Klagewege vor.
1. Schadenersatzklage gegen Griechenland vor griechischen
Gerichten.
2. Schadenersatzklage gegen Griechenland vor deutschen
Gerichten.
3. Einleitung eines Schiedsverfahrens auf der Grundlage
eines alten Investitionsschutzabkommens zwischen Deutschland
und Griechenland.
Weg 1 wäre nach Meinung der DSW zwar aussichtsreich, aber
Weg 2 würde die DSW bevorzugen.
Weg 3 scheint auch der DSW wenig erfolgversprechend zu sein.
Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass letztendlich alle drei
Wege klageführenden Privatanleger keinen Erfolg auf Ausgleich
ihrer Verluste bringen. Siehe auch meine Information im
pdf-Dateiformat Klagen
vor Gericht sind aussichtslos!
Sollte ein Gerichtsvollzieher im Falle eines gegen Griechenland
auf dem Klageweg Nr 1. gewonnenen Prozesses denn in seinem Land
Geld für deutsche Anleger pfänden wollen und können? Diese Idee
ist m.E. ein Wolkenkuckucksheim.
Sollte ein deutscher Gerichtsvollzieher im Falle eines auf dem
Klageweg Nr. 2 gewonnenen Prozesses denn nach Griechenland fahren,
um dort zu pfänden? Vor allem: was pfänden? Auch dieses ist
Wolkenkuckucksheim.
Die Erfahrungen von Klagen gegen den Schuldenschnitt Argentiniens
seit rund zehn Jahren zeigen, dass Klagen gegen Staaten zwar
möglich, aber die Durchsetzung von Geldzahlungen unmöglich.
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05.07.12 |
Diese Seite wird ab jetzt wieder aktualisiert.
(Das hatte ich zwar nicht vor, aber erscheint
mir angesichts der griechischen Lage opportun zu sein)
Die Spatzen pfiffen es bereits seit Wochen vom
Dach: Griechenland strebt einen weiteren (zweiten) Schuldenschnitt
an. Siehe Meldungen vom 22. und 24. Mai weiter unten auf dieser
Seite.
Bestätigt wurde eine große Wahrscheinlichkeit
des weiteren Schuldenschnitts durch Andeutungen, die Jörg
Asmussen, jetzt EZB-Direktoriumsmitglied, früher die Rechte
Finanzhand unserer Kanzlerin, in einer Rede vor ein paar Tagen
in Athen machte.
Einbezogen werden diesmal die Staatsanleihen
Griechenlands, die im Besitz der sog. Offiziellen Stellen sind.
Nach Schätzungen der Berenberg-Bank halten "offizielle"
Gläubiger rund 250 Milliarden an Forderungen. Davon liegen
150 Milliarden bei der EZB.
Rede
Asmussen in Athen
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